In meiner Interviewreihe darf meine liebe Frau Anja natürlich nicht fehlen.
Anja, für diejenigen, die dich noch nicht kennen: Wer bist du, was machst du ?
Ich bin mit Frank Upmeier verheiratet und 49 Jahre alt.
Ich arbeite als Berufsfeuerwehrfrau im Schichtdienst. Dadurch bietet sich mir die Möglichkeit mich an meinen freien Tagen mit meinem grössten Hobby, der Fotografie, zu beschäftigen.
Neben der Fotografie habe ich noch ein zweites großes Hobby, ich spiele Klarinette in einem Orchester. Seit neustem bin ich dann auch noch dem Bogenschießen verfallen.
Wie bist du zur Fotografie gekommen ?
Interesse hatte ich schon als Kind, und meine erste Kamera bekam ich schon zum 12. Geburtstag. Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich mir dann mit 21 gekauft, als ich mir den Traum einer Australienreise erfüllt habe.
Richtig zum Hobby wurde es aber erst als ich Frank im Jahr 2000 kennen gelernt habe und er sich seine erste digitale Kamera kaufte.
Was bedeutet dir Fotografie ?
Fotografie bedeute für mich Dinge aus meiner Sicht zu zeigen.
Mein Lieblingsspruch ist hierbei: Es ist schon alles fotografiert…aber noch nicht von mir 😉
Fotografie ist einfach Leidenschaft. Nicht immer kommt man mit einem „guten“ Bild nach Hause, was durchaus auch mal frustrierend sein kann, aber immer ist es ein Glücksgefühl wenn ein schönes Bild entstanden ist, und das treibt einen dann an weiter zu machen.
Wo liegt dein fotografischer Schwerpunkt ?
Einen direkten Schwerpunkt habe ich nicht, ich fotografiere genauso gerne Architektur wie Landschaften oder Tiere und gestalte gerne mit meinem Mann zusammen Bilder im Lightpainting-Stil. Ich möchte mich auch gar nicht auf einen Schwerpunkt festlegen, das schränkt mich persönlich dann zu sehr ein. Offen sein für alles finde ich ganz reizvoll.
Hast du eine deiner Fotografien vor Augen bei der du sagen würdest, Ja, das ist meine beste Aufnahme (und würdest die hier zeigen) ?
Das ist nicht einfach, aber ich denke eins meiner besten Bilder ist das des Lüftungsgitters im MMK Frankfurt.
Eins meiner Lieblingsbilder ist allerdings ein anderes…das ist das erste Mal gewesen das ich ein Bild vor Augen hatte und die Idee Konsequent umgesetzt habe, eine der wenigen Ausnahmen wo ich mal viel Zeit für die Nachbearbeitung investiert habe.
Wieviel Zeit investierst du im Schnitt für die Nachbearbeitung deiner Bilder am Computer ?
So wenig wie möglich!
Manche Bilder brauchen einfach ein bisschen oder manchmal auch ein bisschen mehr Nachbearbeitung, damit das Bild besser zur Geltung kommt, aber es gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen…
Selten mache ich auch mal ein Composing, so wie das Schwimmbadbild.
Was macht für dich ein gutes Bild aus ?
Wenn es mich anspricht. Das ist eine rein subjektive Empfindung eines jeden Einzelnen Entweder der Funke springt über oder er tut es nicht. Manche Bilder muß man erst verinnerlichen, aber selten spricht mich ein Bild auf den zweiten Blick an.
Aber was es ist was ein Foto für alle gut macht ist mir nicht vollends bekannt.
Bildgestaltung, Technik…ist sicherlich alles wichtig, aber das ist es sicher nicht was ein Bild unter vielen dann besonders macht.
Wo zeigst du deine Bilder am liebsten ?
Am liebsten in einer Ausstellung…nichts geht über ein ausgedrucktes Bild in einem schönen schlichten Rahmen mit Passepartout.
Es wäre spannend zu wissen, wer deine fotografischen Vorbilder sind..
Ich habe eigentlich keine. Vielleicht liegt es daran das ich nicht auf eine Richtung festgelegt bin, oder daran das ich mir einfach schlecht Namen merken kann, ich kann es nicht sagen.
Wenn man überhaupt von einem Vorbild sprechen kann, dann ist es Ansel Adams. Starke Kontraste in SW-Bilder, ganz nach meinem Geschmack.
Hast du ein bestimmtes Motiv im Kopf, welches du 1x im Leben fotografieren möchtest,aber bislang noch nicht gemacht hast ?
Ich würde für mein Leben gerne mal einen Wal beim Abtauchen fotografieren..die berühmte Schwanzflosse reizt mich…aber vor allem auch das Erlebnis einem Wal nahe zu sein.
Was ist dein Lieblingsequipment ?
Mein Nikon D800 !
Ich war schon mal vor 4 Jahren auf Spiegellos umgestiegen, aber trotz des größeren Gewichtes der Kamera und des Zubehörs überzeugen mich einfach die Qualität und die technischen Möglichkeiten der Kamera.
Was darf in deiner Kameratasche auf keinen Fall fehlen ?
Der BigStop-Filter. Mit ihm kann man interessante Bilder erstellen (ziehende Wolken).
Wie oft bis du im Netz unterwegs und wie lange ?
Auf Fotoseiten so gut wie gar nicht. Auch wenn ich mir gerne schöne Fotografien anschaue, aber im Netz herrscht eine wahnsinnige Bilderflut, da fühle ich mich eher erschlagen.
Wenn ich was bestimmtes machen will, z.B. bei der Bildbearbeitung, dann suche ich im Internet, da ich nicht so gerne Fachliteratur wälze.
Welches ist deine liebste Webseite / Buch / Blog o.ä. über Fotografie und warum ?
Ich habe keine Lieblings-Webseite. Aber ich mag Blogs in dem kurz und knackig auf das wesentliche zu einem Thema eingegangen wird.
Wir haben jede Menge Bücher bei uns im Schrank stehen, aber wirklich reinschauen tue ich nur in das von Ansel Adams „Die Kamera“ und in das „Natur und Wildlife“ von Markus Botzek und Karola Richter.
Ich weiß, das du auch aktiv in einem Fotoclub unterwegs bist. Magst du deine Erfahrungen mit uns teilen ?
Ich bin kein Fan von typischem Clubleben mit Vorschriften und Erwartungen, in dem Leute sitzen die Glauben nur Sie könnten Fotografieren und womöglich noch altbackenen Strukturen…
Aber in unserem Fotoclub OWL hat sich eine tolle Truppe zusammen gefunden, in der man sich austauscht, sich weiterhilft und zusammen entspannte Fotoreisen unternimmt.
Jeder wird so akzeptiert wie er ist, vor allem auf dem fotografischen Stand, auf dem er ist.
Wenn man so einen Club findet kann ich nur jedem dazu raten, denn egal wie gut man schon meint zu fotografieren, jeder kann noch dazu lernen und sich weiter entwickeln. Und das geht am besten in der Gemeinschaft.
Gibt es zum Schluß noch einen Tip, den du gerne an andere Fotografen bzw. Newcommer weitergeben würdest ?
Einen Tip nicht, aber eine Bitte:
Benehmt euch in der Welt, damit ich auch noch gerne gesehen werde wenn ich dann mit der Kamera komme.
Anja, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin immer ein lohnendes Motiv vor der Kamera !