Die meisten von Euch werden Felix bereits kennen. Ich glaube jeder hat schon mal eine fotografische Arbeit, ein Onlineseminar oder ein Videotraining gesehen/besucht. Leider habe ich Felix bislang nicht persönlich kennengelernt, freue mich daher umso mehr, dass er mir das Vertrauen eines Interviews schenkt !
Felix (Rachor), auch wenn dich viele schon kennen.. erzähl uns dennoch kurz wer du bist und woher du kommst ?
Hi, ich bin Felix Rachor, geboren in Österreich. Ich bin 19 mal umgezogen, musikalisch geschult und zum Grafiker ausgebildet.
Jetzt allerdings: Fotograf, Artdirector, und Makeupartist
Wie bist du zur Fotografie gekommen ?
Sie ist eher zu mir gekommen ! Mein Vater hat mir mal eine alte Kamera gegeben, mit der ich analog schon rumprobiert habe. Es ist aber erst kurz vor meiner Grafiker-Ausbildung zu einem richtigen Virus geworden 😀
Dein Schwerpunkt ist ja eindeutig in der People-Fotografie anzusiedeln.. was fesselt dich daran ?
Ich kann nicht anders: Ich brauche Menschen um mich herum. Beziehungen mit Menschen reizen mich persönlich. Die Kreativität die durch das Make-up etc. entsteht, machen alles noch viel interessanter und man kann alles gemeinsam entwickeln.
Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben als Fotograf aus ?
Es gibt keinen „typischen“ Tag. Grade sitze ich im Flieger von Brasilien nach London. Morgen nehmen wir Filme auf. Übermorgen richten wir ein Set ein und hängen eine Ausstellung. Am Tag drauf kommt mein Buch raus und danach wird noch etwas von meiner To-Do-Liste abgearbeitet bevor wir auf die Malediven fliegen. Es ist einfach kunterbunt & das liebe ich.
Eigener Geschmack und Kundenwünsche – wie findest du die Balance ?
Ich bin glücklich sagen zu können, dass ich es geschafft habe NUR noch das zu machen, worauf ich Bock habe. Ich lehne alles ab (oder gebe es weiter) worauf ich keine Lust hätte. So werde ich erst recht nicht gefragt wenn es um Sujets geht, die ich eh nicht gern mache. Die Kundenwünsche sind meist: „ Wir wollen deine Handschrift“ !
Anmerkung der Redaktion: Im Bereich der Fotografie ist das Sujet ein Vorschlag für ein neues Motiv. Als Beispiel, zehn verschiedene Themenhintergründe (Sujets) eines fotografierten Oldtimer.
Du hattest ja schon sehr viele prominente Persönlichkeiten vor deiner Kamera. Sprichst du die Künstler noch selbst an, oder kommen diese inzwischen auf dich zu ? Wie war es in deiner Anfangszeit ? Wie war da deine Vorgehensweise, um den Auftrag zu bekommen ?
Wenn man weiterkommen will muss man immer andere ansprechen /überzeugen. Die, die zu dir kommen, sind die, die dich nicht weiterbringen. Natürlich bin ich auch IMMER noch proaktiv, genau wie am Anfang. Nur haben sich die „Motive“ inzwischen etwas geändert.. 😉
Findest du es wichtig, die eigenen Bilder auch zu drucken ?
Kaum: Ich drucke nur wenn ich es brauche. Aber ich liebe es sie gedruckt zu sehen. Zum Beispiel in meinem Buch, oder in der Ausstellung, oder aber auch einfach nur als Booklet oder Postkarte ! Es ist eben doch noch was anderes, seine Bilder auch gedruckt zu sehen. Aber das lasse ich immer machen.
Was macht für dich ein gutes Bild aus?
Wenn es die Zielgruppe erreicht und seinen Zweck erfüllt (oftmals verkaufen). In der Kunst: wenn es Menschen bewegt und inspiriert. Ich liebe es Inspirationsquelle für andere zu sein 😉
Es wäre spannend zu wissen, wer deine fotografischen Vorbilder sind..
Habe ich nicht wirklich. Ich habe Menschen als Vorbilder, die Großartiges leisten. Im Business wäre das z.B. Steve Jobs; von der jüngeren Generation z.B. Joey Lawrence. Auch ein Macher, den man als Vorbild bezeichnen könnte, ist der Gründer von Creative Live, Chase Jarvis, oder eben Künstler wie Ellen von Unwert oder David Lachspelle.
Was war die verrückteste oder spannendste Geschichte, die du bei der Erstellung deiner Bilder erlebt hast ?
Ich hatte mal beinahe mein Studio abgefackelt bei einem Setbau.
Ich bin beinahe mal aus einem Hochhaus gestürzt, aber zum Glück ist nichts passiert.
Geil fand ich: Ich habe mal rosa Wolken mit bengalischen Feuer produziert, die dann über eine kleine Stadt gezogen sind und richtig Schatten geworfen haben. Das muss lustig für die Einwohner gewesen sein, wenn man so im Sonnenstuhl sitzt und eine Rosa Wolke vorbeizieht.
Hast du eine deiner Fotografien vor Augen bei der du sagen würdest, Ja, das ist meine beste Aufnahme ?
Ja sofort: Ich weiß was gemacht werden muss, da ich konzeptionell arbeite. Dann hat man beim Shooting auch gleich im Gefühl wenn man DAS Bild hat.
Hast du ein bestimmtes Motiv im Kopf, welches du 1x im Leben fotografieren möchtest, aber bislang noch nicht gemacht hast ?
Nein nicht wirklich. Aber ich will noch Hollywood erobern. Das Ganze dann gerne mit Filmkameras begleitet (mit meinen Jungs).
Wieviel Zeit investierst du im Schnitt für die Nachbearbeitung deiner Bilder am Computer ?
Leider immer noch viel, obwohl ich schon ein gutes Team habe, was mich unterstützt. Aber inzwischen sind wir sehr schnell; wir produzieren aber auch sehr viel.
Welches ist dein liebstes Buch über Fotografie und warum ?
Buch: Ich mag Fräulein von Ellen von Unwert (aber ich mag eben auch Abwechslung)
Was sind deine Ziele für die nächsten Jahre ?
Ich bringe gerade ein Buch raus, das ist schon sehr wichtig für mich. Und ich reise sehr viel. Alles andere wird sich ergeben. Aber ich habe einiges geplant, was ich noch nicht ausplaudere.. das kann man aber auf Instagram verfolgen.
Wieviel Zeit investierst du für Social Media ? (Blog, Netzwerke..)
Sehr viel: leider viel zu viel. Ich bin etwas Handy süchtig. Es kommen aber auch immer wieder geile Sachen auf den Markt !
Wo zeigst du deine Bilder am liebsten ?
Überall. Und überall auf seine eigene Weise. Auf Instagram erreicht man eben viele Menschen, die gleich denken. Deswegen mag ich die Kommunikation da besonders !
Magst du uns noch ein wenig zu deinen Workshops, Onlineseminaren, Coachings und Videotrainings erzählen ?
Ich soll Werbung machen?
Na: es kommt immer sehr viel Neues bei mir. Ich würde empfehlen: Schaut mal auf meine Website. Da gibts immer Aktuelles und mein Motto ist „immer hochwertiger Content“.. das lernt man auch bei mir.
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Gibt es einen Tip, den du gerne an andere Fotografen weitergeben würdest ?
Macht viel und geil !
Vielen Dank Felix für das Interview und weiterhin viel Erfolg !