

Eine Grundregel der Architekturfotografie lautet „Weniger ist mehr“. Laien neigen häufig dazu, ein Gebäude möglichst vollständig auf dem Photo abzubilden (Totale). Das endet oft auch damit, dass es nur gerade noch auf das Photo passt oder die Kamera nach oben gerichtet wurde, um es überhaupt darstellen zu können – das führt dann zu den bekannten stürzenden Linien. Insofern ist es in der Architekturphotographie oft sinnvoll, sich auf Ausschnitte eines Bauwerks zu konzentrieren, oft auch auf Details wie Balkone, Erker, Ornamente, Pfeiler, Dachgaupen etc. Bei modernen Gebäuden lassen sich zudem oft auch abstrakte oder halbabstrakte Fotos erzeugen.
Für die Architekturfotografie bieten sich damit fast alle Brennweiten an: Kurze Brennweiten (Weitwinkel) für vollständige Ansichten ebenso wie lange Brennweiten (Telewinkel und Super-Telewinkel), um Details abzubilden. Wer sich auf Architekturfotografie spezialisiert, sollte somit beide Objektive mit sich führen beziehungsweise eine Kompakt- oder Bridgekamera mit ausreichend Zoom („Super-Zoom-Kameras“) in Betracht ziehen.
Ansonsten gelten die bekannten Regeln, die ich dir bereits nahegelegt habe.
Stürzende Linien
Ein Phänomen, das vor allem in der Architekturfotografie auftritt, sind stürzende Linien. Diese treten auf, sobald die Kamera bei Aufnehmen eines Gebäudes (auch nur leicht) schräg nach oben gerichtet wird. Wenn ein Gebäude nicht vollständig auf das Photo passt und die örtlichen Verhältnisse ein weiteres Zurückgehen nicht ermöglichen, bleibt scheinbar gar nichts anderes übrig, als die Kamera nach oben zu richten, um das Gebäude abbilden zu können.
Der Vorteil ist, dass das Gebäude dann vollständig auf das Bild passt, egal wie hoch es auch sein mag. Der Nachteil ist allerdings, dass die Linien „aufeinander zustürzen“, das heißt scheinbar in der Unendlichkeit sich in einem Punkt vereinen (obwohl sie parallel verlaufen). Das Gebäude auf dem Foto wirkt dann, als ob es nach hinten umkippt.
Manchmal wirkt dieser Effekt ganz gut im Bild. Wenn er allerdings störend wirkt, kannst du diesen Effekt mit deinem Bildbearbeitungsprogramme korrigieren (insofern das Bild bzw. der Platz auf dem Foto es hergibt).[/text_block][/op_liveeditor_element]

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