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Wenn der Tag zuende geht

Wenn der Tag zu Ende geht, dann ziehe ich los um meine Sicht auf die Dinge fotografisch festzuhalten.

Meine Leidenschaft zur Fotografie (und hier speziell zu sogenannten „Langzeitbelichtungen“ oder der „Fotografie im Dunkeln“ allgemein) sind meinem damaligen Job als Revisor geschuldet. In dieser Zeit war ich des öfteren quer durch Deutschland unterwegs und hatte erst am Abend Freizeit und somit Gelegenheit zum fotografieren. Und was kann man schon in der Dunkelheit „ablichten“ ?

Darum soll es in diesem Artikel gehen, denn Langzeitbelichtungen ist ein Thema, das vielseitiger ist, als man zuerst vermuten würde… denn nicht jede Langzeitbelichtung ist in der Nacht entstanden, und nicht jede Nachtaufnahme ist eine Langzeitbelichtung ![/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Langzeitbelichtung am Tage

Ihr kennt sicherlich alle die Fotos, in denen Wolken am Himmel dynamisch auf den Betrachter zu ziehen, Bilder bei denen z.B. Wasser wie Watte aussieht oder wo belebte Plätze plötzlich nahezu menschenleer erscheinen.

Das alles ist keine Zauberei, sonder liegt an einem meiner liebsten Fotozubehör-Artikel:[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Der Graufilter (oder auch Neutraldichtefilter genannt)

Um solche Effekte zu erzielen, benötigt man einen sogenannten ND-Filter. Dieser wird bei den verschiedenen Herstellern anders benannt. Bei einem heisst der Filter ND3, bei einem anderen ND1000 oder BigStopper. Wichtig ist nur, dass du darauf achtest, dass er ca. 10 Blendendstufen Licht schluckt, denn das heißt in der Praxis, dass ihr die Belichtungszeit ver1000facht !

Beispiel:
Du stellst Deine Kamera ausnahmsweise mal auf Automatik und machst ein Bild von deiner Wunsch-Location. Mal angenommen das Bild wurde nun bei Blende 8 mit 1/30 sec. aufgenommen. Wenn ihr nun den Filter verwendet könnt ihr 1000x solange belichten, um das gleiche Ergebnis (in der Helligkeit) zu erzielen. In unserem Fall wäre das 1/30 x 1000 = 30 sec (als Faustregel). Und du kannst dir vorstellen, das in 30 Sekunden viel Wasser den Bach hinunterfliesst oder das (bei etwas Wind) die Wolken eine beachtliche Strecke am Himmel zurückgelegt haben.

Inzwischen gibt es auch eine App oder entsprechende Umrechnungstabellen, mit der Du dir den exakten Wert errechnen kannst. Aber mit der Faustregel liegst du schon immer ganz gut ![/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Ein menschenleerer Platz ? Wie geht das ?

Nun ja..  Dadurch, dass du mit diesem Filter z.B. 30 sek. belichtest,  fällt nur sehr wenig Licht auf den Sensor. Die richtige Belichtung des Bildes kommt erst durch die lange Aufnahmezeit zustande.

Wenn nun ein Mensch den fotografierten Platz z.B. in 15 sek. überquert, erscheint er nicht (oder nur schemenhaft) auf dem Foto. Bliebe er allerdings auf einer Stelle stehen, so wird er auch auf dem Foto zu sehen sein.

Probier es mal aus:
Suche dir z.B. einen kleinen Platz und denk dir einen Kreis, sagen wir mit 30m Durchmesser. Stelle deine Kamera wie oben beschrieben ein (z.B. 30 sek,). Nun gehst oder rennst du an der Kreislinie entlang auf die gegenüberliegende Seite. Hier bleibst du ca.15 sek. stehen und gehst/rennst wieder an der Kreislinie zur Kamera zurück. Du wirst auf dem Foto nur an der Stelle erscheinen, an der du 15 sek. verweilt hast.. der Weg dorthin bzw. von dort weg wird nicht auf dem Bild zu sehen sein ![/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Sonnenauf- und Untergänge

Sonnenaufgänge bzw. -untergänge gehören eigentlich nicht zum Thema „Langzeitbelichtungen. Da es aber zum Thema „Fotografieren in der Dunkelheit“ gehört, möchte ich Dir auch hierzu ein paar Tipps geben.

Nachdem sich der Tag dem Ende neigt (oder auch bevor die Sonne aufgeht), gibt es oftmals am Himmel ein farbliches Spektakel zu sehen.

Voraussetzung für stimmungsvolle Fotos ist natürlich, das man rechtzeitig vor Ort eintrifft und die Kamera mit den optimalen Einstellungen bereits griffbereit hat, denn ein Sonnenauf- oder Untergang kann verdammt kurz sein !

Häufig wird empfohlen auch „Sonnenfotos“ mit dem Stativ zu machen. Aber das ist wieder eine Sache der persönlichen Überzeugung. Ich persönlich habe die besseren Erfahrungen ohne Stativ gemacht. Das bedeutet zwar, das man hier „händisch“ darauf achten sollte, das der Horizont auch immer gerade ist (denn ein schiefer Horizont wirkt bei solchen Fotos kontraproduktiv), aber ich denke, das ist eine reine Übungssache. Vorteil der Fotografie ohne Stativ ist natürlich, dass ich den Bildstabilisator voll nutzen kann.

Den Weißabgleich stelle ich hier auf „Sonnenschein“, denn damit werden die warmen Farben noch verstärkt. Die ISOstelle ich auf den kleinsten Wert.. bei mir also 100. Die Kamera stelle ich auf die Zeitautomatik (S), d.h. ich gebe die Blende vor (meist 8-16) und lasse die Kamera die benötigte Belichtungszeit selbst wählen. Der Autofokus ist bei mir nur an, wenn ich etwas zum Fokussieren finde.. ansonsten stelle ich die Kamera auf manuellen Fokus und wähle dann „Unendlich“ auf dem Fokusring (siehe auch den Tipp unter „Blaue Stunde“).

Oftmals lohnt es sich auch nach dem Sonnenuntergang noch ein Viertelstündchen zu warten, da dann die Wolken (sofern vorhanden) wunderbar farblich angestrahlt werden ![/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Nachdem die Sonne dann nun endgültig untergegangen ist, ist es Zeit für die „blaue Stunde“:

Blaue Stunde

Mit dem Begriff „blaue Stunde“ ist die besondere Färbung des Himmels gemeint, die während der Dämmerung nachdem Sonnenuntergang, aber noch vor Eintritt der kompletten Dunkelheit eintritt. Dabei ist die Sonne schon komplett hinter dem Horizont verschwunden. Eigentlich ist der Begriff „Stunde“ etwas verwirrend, denn meist beträgt die Zeitspanne in unseren Breitengraden lediglich 15-20 Minuten !

Für das Auge ist es eigentlich schon mehr oder weniger dunkel, durch die längeren Belichtungszeiten wird aber das vorhandene Restlicht gesammelt und belohnt die Fotos mit einem tiefen und satten Blau (vorausgesetzt, der Himmel ist nahezu Wolkenfrei).[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Wer sich vorab schon informieren will, der kann sich über die genauen Zeiten des Sonnenuntergangs, der Sonnenrichtung, der Mondphasen und vieles mehr z.B. mit einer App informieren: http://app.photoephemeris.com/

Wem das zu kompliziert ist, der kann sich auch über den Dämmerungsrechner von Jens Koßmagk schlau machen.

Blaue Stunde richtig fotografieren

Um die blaue Stunde richtig auf das Foto bannen zu können, sollte man ein paar Dinge beachten, denn es ist zum richtigen Zeitpunkt nur noch wenig Licht vorhanden.

Daher ist eine gewisse Vorbereitung notwendig. Du solltest dich rechtzeitig am gewünschten Ort einfinden (ruhig schon 30 Minuten früher), damit du deine Kamera/Stativ in Ruhe aufbauen und ausrichten kannst. Vergiss nicht einen evt. vorhandenen Bildstabilisator abzustellen, wenn du das Stativ nutzt !! Hilfreich ist natürlich auch ein Fernauslöser, um Verwicklungen beim Auslösen der Kamera zu vermeiden. Wer keinen Fernauslöser hat, kann das ganze auch mit dem verzögerten Selbstauslöser der Kamera umsetzen. Danach geht es an die Kameraeinstellungen.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Kameraeinstellungen „Blaue Stunde“

Der Autofokus wird in der Dunkelheit nicht richtig funktionieren. Daher schalte ich diesen an der Kamera (und evt. auch am Objektiv) ab. Ich stelle dann die Kamera auf „Unendlich“ (das ist das Zeichen, welches wie eine liegende 8 aussieht) bzw. ich drehe den Fokusring nicht bis zum Anschlag, denn der geht meist über „Unendlich“ hinaus, sondern bleibe mit der Markierung etwas vor „Unendlich“ stehen.

Den Weißabgleich stelle ich auf „Wolkig“. Das entspricht etwa einem Wert von 6000 Kelvin. Steht der Weißabgleich auf „Automatisch“, so versuchen manche Kameras, den Blaustich herauszurechnen.. und das ist ja nicht das, was ich will !

Wer natürlich in RAW fotografiert (und das kann ich jedem nur anraten), der kann den Weißabgleich natürlich auch später am Computer verlustfrei ändern.

Da ich die Werte wie ISO, Blende und Belichtungszeit selbst bestimmen will, steht die Kamera natürlich im manuellen Modus (M).[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Die Blende wähle ich immer so zwischen 8 und 16 (Blende 16 erzeugt z.B. bei Strassenlaternen die sternförmige Korona). Den ISO-Wert belasse ich fest auf der niedrigsten Stufe, also meist bei einem Wert von 100. Die Belichtungszeit variiert natürlich immer durch die örtlichen Gegebenheiten. Ich fange meist mit 1bis 4 sec. an und arbeite mich dann an die optimale Belichtungszeit heran (tw. bis zu 30 sec.).

Würde die optimale Belichtungszeit über 30 sec. liegen, so würde ich die ISO-Empfindlichkeit lieber verdoppeln, um die Belichtungszeit zu verkürzen. Denn bei langen Belichtungszeiten erhöht sich die Wärme des Sensors und es kann ein sogenanntes Bildrauschen auftreten.. und das vermeide ich möglichst ![/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Ob man mit Spiegelvorauslösung oder im Live-View-Modus arbeiten möchte, muß jeder für sich selbst entscheiden. Ich selbst nutze beide Möglichkeiten eher selten.

Einen besonderen Reiz machen für mich Fotos in der Nacht aus, die so mit dem bloßen Auge meist nicht und nur für ganz kurze Zeit zu sehen sind:

Feuerwerk

Feuerwerk zu fotografieren ist eigentlich kein großes Hexenwerk. Mit ein bisschen Vorbereitung und einer Priese Wissen klappt das recht gut.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Wie immer ist eine gewisse Vorbereitung von Nöten. Dazu gehört einen geeigneten Standort finden, Stativ aufbauen und die Kamera ausrichten / einstellen (natürlich auch mit leerer Speicherkarte und vollem Akku).

Die Einstellungen der Kamera sind bei Langzeitbelichtungen eigentlich immer die gleichen : ISO: 100, Belichtungszeit: ca. 10-30 sek. oder BULB (siehe weiter unten), Blende: 5,6-11, Fokus: Manuell, auf Objekt im Bild scharfstellen oder bei „Feuerwerksdetails“ evt. „unendlich“ wählen, Brennweite 24-100mm.

Ich mache es immer so, das ich das Objektiv mit einer Moosgummiplatte, einer Pappe oder einem Hut abdecke und dann die Kamera (Einstellung „B“ wie bulb“) mittels eines arretierbaren Fernauslösers schon kurz vor dem eigentlichen Ereignis auslöse. Sobald eine Salve des Feuerwerks gezündet wird, nehme ich den Hut vom Objektiv und decke dieses wieder ab, sobald die Salve am Himmel explodiert ist. Dann entriegele ich den Fernauslöser und beende somit das Foto. Das Ergebnis beurteile ich dann am Display und mache mich bereit für das nächste Foto.

Milchstraße

Etwas anders gestalten sich die Einstellungen bei der Fotografie der Milchstraße.

Die Vorbereitungen sind etwas detaillierter. Um einen geeigneten Standort zu finden, muß man wahrscheinlich ein wenig weiter fahren.  Er sollte möglichst dunkel und frei von Lichtverschmutzung sein, d.h. weit entfernt von der nächsten Stadt. Idealerweise sollte auch Neumond sein, damit das Licht des Mondes nicht das Bild ruiniert ! Um einen geeigneten Platz zu finden kann man z.B. folgende Karten nutzen:

http://www.blue-marble.de/nightlights/2012
http://darksitefinder.com/maps/europe.html

Es gibt natürlich auch APPS wie STARWALK, PHOTOPILLS oder STELLARIUM, die dich bei der Ortung der Milchstrasse etc. unterstützen können.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Der am einfachsten mit dem bloßen Auge erkennbare Teil der Milchstraße ist nicht das ganze Jahr über sichtbar. Das gilt besonders für die nördliche Hemisphäre, wo sich das Fotografieren der Milchstraße vor allem von Februar bis September lohnt. Die Milchstrasse findet ihr am südlichen Himmel, wo sie dann von Westen her aufzieht.

Du solltest möglichst ein Objektiv mit einer Lichtstärke von 2.8 benutzen.  Die Brennweite sollte möglichst klein sein, da die sichtbare Milchstrasse bereits große Ausmasse aufweist (10-24mm). Das ein Stativ und ein Fernauslöser Voraussetzung ist, erklärt sich wohl von selbst (Bildstabilisation ausschalten nicht vergessen).

Die Fokussierung erfolgt entweder mittel LiveView auf den hellsten Stern oder über manuell/unendlich (wie bereits weiter oben  beschrieben). Die ISO-Zahl solltest du so hoch wählen, wie Eure Kamera das zulässt ohne zu „rauschen“ (mindestens 1600, besser 3200).

Die Verschlußzeit sollte zwischen 10-20 sek. liegen. Bei längeren Belichtungszeiten würde sich die Rotation der Erde bereits mit unscharfen Sternen bemerkbar machen. Es gibt da die sogenannte „500er-Regel“:

Teile dabei 500 durch die benutzte Brennweite (z.B. 24mm). 500 geteilt durch 24 = 20,83, also beträgt die ideale Belichtungszeit in unserem Beispiel 20 Sekunden.

Um z.B. noch die Umgebung mit in das Bild einzubinden, nutze ich (wie im Beispielsbild) eine herkömmliche Taschenlampe, um den Vordergrund noch entsprechend an- bzw. auszuleuchten. Man kann diesen aber z.B. ohne Anleuchten auch als „Scherenschnitt“ mit in das Bild aufnehmen.. das kommt ganz auf Deinen Geschmack an.

Wichtig ist auch die Nachbearbeitung der Bilder, um die Milchstrasse noch besser herauszuarbeiten. Da es hier aber keine einheitliche Methode gibt, die generell anzuwenden ist, haltet am besten mal bei YouTube o.ä. nach den verschiedenen Bearbeitungsmethoden Ausschau. Die Farbtemperatur der Milchstraße liegt bei etwa 4840°K, wenn du diesen Wert beim Weißabgleich  bereits bei deiner Aufnahme voreingestellt hast, erleichterst du dir die Bearbeitung (das Foto sollte auch idealerweise im RAW vorliegen, aber ich denke, das fast alle von Euch eh im RAW-Modus fotografieren !?!).

Und wie bei allen Themen, sei nicht enttäuscht, wenn es beim ersten Mal nicht so klappt wie gewünscht ! Es heißt auch hier: Üben, Üben, Üben !

Sternenbahnen (Startrails)

Was sind Startrails? Startrails (oder auch Sternenbahnen) sind nächtliche Bilder , auf denen die Sterne solange belichtet werden, dass die Erddrehung zu sehen ist. Lange genug belichtet erscheint auf dem Foto ein komplett geschlossener Kreis. Da es auch hier verschiedene Herangehensweisen gibt, möchte ich Dir meinen Weg beschreiben.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Ich suche mir immer am Tage ein geeigneten Platz aus. Ich suche immer eine Stelle, an der ich ein Motiv im Vordergrund, ansonsten aber einen freien Blick auf den Himmel habe. Am Abend komme ich dann -ein wolkenfreier Himmel natürlich vorausgesetzt- mindestens eine halbe Stunde eher zu dieser Stelle, damit ich in Ruhe die Kamera/Stativ aufbauen und ein paar Probeaufnahmen (wegen des gewünschten Bildausschnitts) machen kann. Als Objektiv wähle ich ein Weitwinkel, denn ich möchte ja möglichst viel Umgebung auf dem Foto haben.

Die erste Aufnahme mache ich dann zur blauen Stunde. Dieses Bild wird nachher bei der Bildbearbeitung mein Grundbild !

Nach dieser Aufnahme habe ich erstmal wieder eine gute halbe Stunde Ruhe. Ist die Sonne nun komplett untergegangen, die blaue Stunde ist auch vorbei und die Dunkelheit hat auch vollständig Einzug gehalten, geht es an den zweiten Teil. Ich stelle meine Kamera so ein, das die Belichtungszeit die max. Dauer hat (bei mir 30 sek.). Dann starte ich mittels meines arretierbaren Fernauslösers die Kameraserie. Er nimmt nun solange 30-sek-Bilder auf, bis ich den Fernauslöser wieder abschalte. Das ganze mache ich so ca. 2 Stunden.

Bei dem Beispielfoto habe ich mich in den benachbarten Strandkorb gesetzt und mit meiner lieben Frau eine Flasche Wein geleert. Die Kamera verrichtete derweil ihre Arbeit. Am Ende hab ich dann ca. 240 Bilder. Diese werde ich dann später zu Hause bearbeiten.

Man kann das ganze mit der Freeware STARTRAILS bewerkstelligen. Da ich aber Photoshop zur Verfügung habe, und mich damit ganz gut auskenne, nutze ich es natürlich auch. Wer meinen Workflow hierzu wissen möchte, der möge mich gerne anschreiben !

Das letzte Thema, das ich ansprechen möchte ist eine spezielle Art der Fotografie:

LICHTMALEREI oder LIGHTPAINTING

Was ist „Lichtmalerei“ überhaupt. Ich glaube Wikipedia beschreibt das ganz gut:

Lichtmalerei ist eine fotografische Technik aus der Langzeitbelichtung, in welcher Fotografien in der Regel bei Dunkelheit oder in abgedunkelten Räumen durch die Bewegung einer (oder mehrerer) Lichtquellen (oder durch Bewegung der Kamera) gemacht werden.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Das Bild „Ghost“ ist eine schon aufwändigere Inszenierung und ist mitten in der Nacht auf der Burg Vlotho entstanden. Zum Einsatz kam unser „Orb-Tool“, Glasfaserwedel, Lichtschläuche, ein Pixelstick und ein Totenschädel aus dem Mystik-Shop

Natürlich könnte ich einen ganzen Tag über dieses Thema referieren , aber ich möchte dir dennoch kurz anhand von Bildbeispielen einen Einblick in das Thema geben, in dem ich dir die Vorraussetzungen, die Ideen hinter den Bildern und natürlich den grundsätzlichen Kameraeinstellungen näher bringe. Doch eins nach dem anderen:

Grundsätzliches in der Lichtmalerei

Laut Wikipedia kann ich entweder Lichtquellen vor der Kamera oder die Kamera selbst bewegen. Ich beschränke mich auf ersteres ! Die Kamera steht bei meinen Kompositionen immer auf einem Stativ (und wie wir bereits gelernt haben mit einem ausgeschalteten Bildstabilisator). Auch die „Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung“ schalte ich bei dieser Art der Fotografie generell aus, denn würde man diese Einstellung aktiviert lassen, so würde die Kamera zur Speicherung des Bildes genauso lange benötigen, wie ich belichtet habe; d.h. Belichtungszeit z.B. 30 Minuten, also auch Speicherzeit 30 Minuten = 1 Stunde „vergeudete Zeit“ !

Bevor ich ein Foto mache, steht bei mir immer erst die Bildidee. Die arbeite ich vorher aus und suche mir dann (am Tage) eine passende Location. Manchmal ist es allerdings auch umgekehrt.. ich finde während einer Fototour eine geile Location und überlege mir dann eine passende Bildidee.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Steht diese Idee, suche ich aus meinem Fundus passende Lichtquellen zusammen. Als Lichtquellen kann alles, was leuchtet, dienen. Das sind herkömmlich oder spezielle Taschenlampen, es gehen aber auch Lichtschwerter aus dem Spielzeugladen, Leuchtstäbe aus dem 1-Euro-Shop oder selbst herkömmliche Fernbedienungen, die einen Infrarotseder haben… hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Inzwischen habe ich mir viele Lichtquellen selbst gebaut oder vorhandene modifiziert..

Ein weiterer wichtiger Punkt: Lichtmalerei ist ein „Teamsport“, geht also nur mindestens zu zweit ! Denn einer muß die Kamera bedienen und der andere führt die Lichtkomposition durch !

Da die Fotos mehr oder weniger in völliger Dunkelheit entstehen (es sei denn es muß Umgebungslicht wie vorhandene Laternen o.ä. mit eingebunden werden) sind wir meist im Herbst/Frühjahr unterwegs. Denn unsere Bildideen benötigen tw. 1-2 Stunden (oder mehr), bis wir die Ergebnisse als „zufriedenstellend“ bezeichnen können. Und in den Sommermonaten wird es erst um 11 Uhr abends dunkel.. also nicht viel Zeit, bis man morgens wieder arbeiten gehen muss. Aber kommen wir zu den Kameraeinstellungen.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Kameraeinstellungen in der Lichtmalerei

Das die Kamera generell auf einem Stativ steht (welches im Dunkeln natürlich mit einer Lichtquelle kenntlich gemacht wird, damit keiner die Konstruktion aus Versehen umrennt), der Bildstabilisator und die Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtungen ausgeschaltet ist, hatte ich ja schon erwähnt.

Die Kamera steht generell im manuellen Modus (M). Die ISO-Einstellung steht auch hier meistens auf einem Wert von 100. Die Blende wähle ich wieder zwischen 8-16. Die Belichtungszeit steht aber dieses Mal auf „B“ (Bulb); d.h. der Verschluss bleibt solange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt wird. Daher ist hier ein Kabelfernauslöser mit arretierter Auslöse-Taste unabdingbar !

Den Fokus stelle ich ebenfalls auf Manuell, fokussiere aber vor der Aufnahme auf die Stelle, wo der Hauptakt der Lichtmalerei stattfindet. Dazu stelle ich mich an die Stelle, wo ich bei der Aufführung auch stehe und lasse mich mit einer Taschenlampe anleuchten, damit der Fotograf auf mich „scharf“ stellen kann.[/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Nun kann es los gehen.

Der Fotograf hält z.B. eine schwarze Pappe, einen Objektivdeckel oder einen anderen lichtundurchlässigen Gegenstand vor die Objektivlinse, löst den Fernauslöser aus und arretiert diesen. Durch die Abdeckung kommt ja noch kein Licht auf den Sensor.

„Und AUF“, dieses Kommando gebe ich, sobald ich mit der Aufführung beginne. Dabei nimmt der Fotograf das Objekt vor dem Objektiv weg.

Bin ich mit meiner Aufführung fertig, so folgt das Kommando „Und ZU“; das Objektiv wird wieder verdunkelt, der Verschluss bleibt aber weiterhin geöffnet. So habe ich die Möglichkeit, die Lichtquelle zu wechseln und ein weiteres Element dem Foto hinzuzufügen. Die beiden Kommandos wechseln so lange ab, bis ich meine Komposition komplett fertig aufgeführt habe.

Das letzte Kommando heißt dann „Und SCHLUSS“. Dann kann der Fernauslöser „entriegelt“ werden und der Verschluss geht somit wieder zu. Das Foto ist im Kasten. So können auch mal Belichtungszeiten von mehreren Minuten bis zu 30 Minuten entstehen ! Auf dem Display erscheint nun die hoffentlich perfekte Lichtmalerei ![/text_block][/op_liveeditor_element]

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[op_liveeditor_element data-style=““][text_block style=“style_1.png“ align=“left“]Dieser Artikel ist auch auf dem Blog „fotografr“ von Michael Omori Kirchner als Gastartikel erschienen.[/text_block][/op_liveeditor_element]
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