Smartphone Fotografie – Modul 4 – Lektion 3

Lichtsituationen

Im letzten Beitrag habe ich dir einen groben Überblick über die möglichen Lichtrichtungen und deren Auswirkung auf dein Bild gegeben. Dieses Thema beschäftigt uns aber auch weiterhin. Ich möchte dir die verschiedenen Tages- und Jahreszeiten mit all ihren Facetten und Herausforderungen vorstellen.

Das Jahr hat 4 Jahreszeiten

Bei uns in Europa gibt es im Normalfall 4 Jahreszeiten. Oft belohnt uns die Natur mit kalten, oft schneereichen Wintern und warmen, sonnigen Sommern. Das Wetter in den einzelnen Jahreszeiten unterscheidet sich deutlich voneinander. Das Bild einer Landschaft erhält durch die Vegetation in jeder Jahreszeit ein anderes Aussehen.

Es gibt damit Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterlandschaften. Auf Mitteldeutschland bezogen, ergeben sich etwa folgende Zeiträume, in denen diese Landschaften vorgefunden werden:

– Frühling: Anfang März bis Mitte Mai
– Sommer: Mitte Mai bis Anfang September
– Herbst: Mitte September bis Anfang November
– Winter: Mitte November bis Ende Februar

Gerade Frühling und Herbst sind gefühlt relativ kurz. Der Zeitraum zwischen dem die Blätter an den Bäumen farbig werden und dem, wo sie zu Boden fallen, beträgt oft nur wenige Wochen. Da solltest du spontan sein, um das ideale Wetter zum fotografieren nicht zu verpassen. Ansonsten muß man vielleicht wieder 1 Jahr warten, bis sich eine ähnliche Gelegenheit bietet.

Frühling

Der Frühling verwandelt kahle Wälder, Parks und Felder wieder in blühende Landschaften. Es dominieren meist satte Grüntöne. Es gibt aber auch bereits zahlreiche blühende Blumen, die man in ein Foto mit einbeziehen kann, um etwas mehr Farbe in das Bild zu bekommen. In vielen Gegenden blühen im späten Frühling zudem endlos erscheinende Rapsfelder, die durch ihr helles Gelb in einzigartiger Weise aus der Landschaft herausragen. Besonders Parks und blühende Wälder sind empfehlenswerte Orte für Frühlingsfotos.

Vor allem im Frühling kommen auch Makrophotographen auf ihre Kosten. Blühende Blumen, aufgehende Blütenblätter, Knospen, die ersten Insekten – zur Frühlingszeit bieten sich nach zahlreiche Gelegenheiten.

frühling

Sommer

Im Sommer blüht dann eine Vielzahl von Blumen; Bäume und Sträucher besitzen ihr volles Blätterwerk während die Felder in gelben Tönen erscheinen. Sommerlandschaften erscheinen daher meist automatisch bunter und in weicheren Farben als die saftig grünen Frühlingslandschaften.

sommer

Da die Sonne sehr hoch über den Horizont steigt, bietet es sich an, am Morgen oder späten Nachmittag beziehungsweise Abend zu fotografieren. In der Mittagssonne ist das Licht sehr hart und wirft kurze Schatten.

Herbst

Das größte Farbspektrum bietet jedoch der Herbst mit seinen weichen, warmen Farben. Die Blätter der Bäume werden gelb, orange, rot und braun, zudem blühen verschiedene Herbstblumen, die weitere sanfte Farben in das Bild bringen können. Die Sonne erreicht im September und Oktober nur noch eine mittlere Höhe, so dass selbst zur Mittagszeit das Licht weicher ist als im Hochsommer und damit den farblichen Effekt verstärkt.

Der Herbst bietet mit seiner Farbenpracht einzigartige Gelegenheiten und ist für manche Landschaftsfotografen vielleicht die interessanteste Zeit. Die Natur bietet dem Betrachter noch einmal eine Fülle bemerkenswerter Motive und Ansichten, bevor sich die Landschaften dann fast über Nacht in triste Ödnis verwandeln.

herbst

Winter

Der Winter wird oft als trostlose Zeit gesehen, vor allem dann, wenn kein Schnee liegt und die Landschaft in monotones Braun oder Grau gehüllt ist. Doch ob mit Schnee oder ohne – auch im Winter werden sich fast immer einige interessante Szenen finden. Ein kahler Wald, der verlassene, trostlose Stadtpark, ein starrer See – der Winter steht im strengen Kontrast zu den anderen Jahreszeiten und besitzt seinen eigenen Charme.

winter

Schneefotos sind natürlich immer ein Highlight, aber leider liegt ja in den unteren Lagen nicht wirklich oft Schnee. Neben Schneefotos können aber auch Reif- und Frostfotos interessant sein.

Der Tag hat 24 Stunden

Somit bieten sich genügend Gelegenheiten, um zu fotografieren. Egal ob du Frühaufsteher, Langschläfer, Gelegenheitsfotografierer oder eine Nachteule bist – du kannst zu jeder Tageszeit mit tollen Fotos nach Hause kommen.

Ich persönlich fotografiere gerne in den frühen Morgenstunden direkt vor und nach dem Sonnenaufgang und am späten Abend (blaue Stunde, Sonnenuntergang, Sternenfotografie). Es ist einfach faszinierend, diese Eindrücke zu erleben und dann auch noch in Form eines Fotos festzuhalten. Für diese „späten“ Fotos nutze ich aber nach wie vor meine spiegellose Systemkamera, da hier mein Handy an seine Grenzen stoßen würde.

Ich werde dir in den Lektionen die einzelnen Tageszeiten etwas näher bringen:

– Fotografieren am Morgen
– Fotografieren am Tage
– Fotografieren am Abend
– Fotografieren in der Nacht

Natürlich gehe ich in diesen Artikeln auf die jeweiligen Besonderheiten und Herausforderungen ein. Ich werde dir (wo erforderlich) auch noch andere, besondere Tipps und Hinweise geben. Also bleib gespannt!

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HINWEIS!

Smartphone-Fotos bei schlechtem Licht

Während der Dämmerung, nachts sowie bei widrigen Wetterverhältnissen stoßen Smartphone-Kameras (selbst mit passendem Motivprogramm) oft an ihre Grenzen. Häufig stellt die Fotosoftware bei zu wenig Licht einen enorm hohen ISO-Wert ein, sodass ein unschönes Bildrauschen unvermeidbar ist.

Außerdem verwackeln Bilder bei wenig Licht schnell. Deshalb solltest du dir Gedanken über die Anschaffung eines Smartphone-Stativs machen. Da Smartphones selten mehr als 150 bis 180 g wiegen, müssen die Stative keinen großen Belastungen standhalten. So findest du bei Elektronik- oder Foto-Zubehör-Händlern bereits sehr preiswerte Tripods (Dreibeinstative), die dennoch einen sicheren Stand gewährleisten.

Bei der Nutzung eines Stativs (näheres findest du dazu auch im Modul 7 „Zubehör“) kannst du in den manuellen Einstellungen deiner Smartphone-Kamera einen niedrigen ISO und eine längere Belichtungszeit einstellen und auch bei Dunkelheit scharfe, gut ausgeleuchtete Fotos aufnehmen.

Tipp:

Stelle den Timer ein, so dass das ins Stativ eingespannte Smartphone absolut ruhig steht und du beim Auslösen das Bild nicht aus Versehen verwackelst. Alternativ kannst du ein Headset anschließen. Ist der Kamera-Modus aktiv, so nimmst du mit einem Druck auf die „Lauter-Taste“ bei den meisten Smartphones ein Foto auf.