Smartphone Fotografie – Modul 4 – Lektion 7

In der Nacht

Ist nun auch der Sonnenuntergang bzw. die blaue Stunde vorüber, so nutze ich die Dunkelheit um eindrucksvolle Fotos zu schaffen. Auf Städtetouren bietet sich dazu die beleuchtete Skyline oder, einzelne spannende Gebäude, Denkmäler und Brücken an. Allerdings nutze ich hier – wie bereits angesprochen – eher meine spiegellose Systemkamera nebst stabilem Stativ!

Brücke bei nacht

Aber auch beleuchtete Fußgängertunnel, ein Feuerwerk oder das Treiben auf einer Kirmes bietet immer Motive „en masse“. Wenn du dich für Lichtmalerei interessierst, dann kannst du diese Art der Kunst auch ganz prima in der Dunkelheit umsetzen. Oder wenn du viel Zeit und Muße hast, so bieten sich Sterne und Sternenbahnen als Motiv an.

Doch lass uns mal etwas genauer auf die einzelnen Bereiche schauen:

Den richtigen Fotospot finden

Fremde Lichtquellen

Jede noch so kleine Lichtquelle kann beim Fotografieren des Sternenhimmels dafür sorgen, dass weniger Sterne auf dem Foto sichtbar werden. Hast Du die Möglichkeit eine vorhandene Lichtquelle auszuschalten oder abzudecken, dann solltest Du dies tun. Ideal sind Standorte, die weit ab von Städten liegen. Denn selbst kurz außerhalb einer Stadt ist die „Lichtverschmutzung“ oft noch so groß, dass nur die hellsten Sterne sichtbar sind. Die besten Fotospots finden sich in der Regel mitten in der Natur.

Achte auf den Mond

Der Mond ist oft sehr hell und stört die Aufnahme eines Sternenhimmels. Daher solltest Du Dich vorher erkundigen, in welcher Mondphase Du den Mond am Nachthimmel sehen kannst und wann er auf- bzw. untergeht. Die meisten Wetter-Apps zeigen Dir diese Informationen an. Möchtest Du es allerdings ganz genau wissen, dann kann ich Dir die App LunaSolCal empfehlen. Sie gibt neben den Auf- und Untergängen des Mondes auch die Dämmerungszeiten an. Mit dem sog. astronomischen Dämmerungsende weißt Du genau, wann es wirklich richtig dunkel ist und wann Du somit am besten die Sterne fotografieren kannst.

Prüfe den Wetterbericht

Das Wetter spielt beim nächtlichen Fotografieren natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine klare Nacht ist die Voraussetzung, dass das Foto am Ende wirkt. Selbst leichte Schleierwolken verdecken bereits zahlreiche Sterne.

Suche Dir einen Spot tagsüber

Wenn Du alle bisher genannten Tipps beachtest, kann fast nichts mehr schiefgehen. Außer Du findest Dich in der absoluten Dunkelheit nicht mehr zurecht. Suche Dir am besten einen geeigneten Fotospot bereits bei Tageslicht aus. Und hab für alle Fälle eine ausreichend starke Taschen- oder Kopflampe dabei!

Feuerwerk
(und generelle Einstellungen für Langzeitbelichtungen)

Feuerwerk zu fotografieren ist eigentlich kein großes Hexenwerk. Mit ein bisschen Vorbereitung und einer Priese Wissen klappt das recht gut.

Sterne

Wie immer ist eine gewisse Vorbereitung von Nöten. Dazu gehört einen geeigneten Standort finden, Stativ aufbauen und die Kamera ausrichten / einstellen (natürlich auch mit leerer Speicherkarte und vollem Akku).

Um ein Feuerwerk „richtig“ zu fotografieren, brauchst du keine teuere Kamera. Auch mit dem Smartphone kannst du tolle Feuerwerk-Fotos aufnehmen. Mit den richtigen Einstellungen und ein paar Tricks kannst du auch mit deinemHandy schöne Bilder von Silvester schießen.

Da diese Einstellungen nahezu bei allen Nachtaufnahmen gleich sind, stelle ich diese mal an den Anfang dieser „Tageszeit“, obwohl es von der zeitlichen Abfolge eigentlich an das Ende gehört.

Was benötigst du?

1. Kamera

Zunächst brauchst du natürlich dein Smartphone. Praktisch alle Android-Smartphones bieten einen Pro-Modus, in dem du Fokus, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit manuell anpassen kannst.

Dein Smartphone hat keinen manuellen Modus? Probiere es doch zum Beispiel mit der App „Filmic Firstlight“ (Android / iOS) oder einer der anderen alternativen Kamera-App,

2. Mini-Stativ

Dazu würde ich dir noch ein einfaches Stativ dringend empfehlen. Denn bei den erforderlichen Verschlusszeiten von mehreren Sekunden ist es auch mit den ruhigsten Händen nicht mehr möglich, scharfe Fotos zu schießen. Im Notfall kannst du dein Smartphone zwar irgendwo anlehnen oder behelfsmäßig einklemmen, hast dann aber nicht die volle Flexibilität, was den Bildausschnitt angeht.

3. Smartphone richtig ausrichten

Beim Ausrichten des Smartphones ist ganz wichtig: Achtet darauf, dass Ihr dem Feuerwerk lieber etwas zu viel Platz als zu wenig Platz auf dem Bild lasst. Das Fotokannst du – gerade in den Zeiten hochauflösender Smartphone-Kameras – nachträglich immer noch zuschneiden.

Außerdem empfehle ich dir, immer auch etwas Landschaft mit abzubilden, beispielsweise ein paar Gebäude im Vordergrund, einen Hügel oder einen Baum. Vordergrund macht Bild gesund. Wenn du es schaffst, z.B. eine Wasserfläche zwischen dich und das Feuerwerk zu bringen, wirst du mit spektakulären Spiegelungen belohnt.

Die richtigen Aufnahmeeinstellungen

1. Besser Pro-Modus als Feuerwerk-Modus

Einige Smartphones und externe Kamera-Apps bieten bereits Modi für Feuerwerk. Allerdings liefern die Kameras hier in der Regel JPEG-Bilder, die nur eingeschränkte Bearbeitungsmöglichkeiten bieten. Und sollten die Ergebnisse nicht deinen Vorstellungen entsprechen, hast du hinterher weniger Korrektur-Möglichkeiten. Ich würde dir daher empfehlen, im manuellen Modus beziehungsweise Pro-Modus zu fotografieren, der viele Einstellungsmöglichkeiten bietet.

2. RAW-Aufnahme aktivieren

Auch wenn das üblicherweise im Pro-Modus der Fall ist, solltest du sicherstellen, dass der HDR-Modus abgeschaltet und dafür der RAW-Modus aktiviert ist. Der HDR-Modus sorgt nämlich gerne einmal bei bewegten Motiven für Geisterbilder, und RAW-Aufnahmen bieten eine deutlich größere Farbtiefe und eine bessere Dynamik. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, musst du die RAW-Dateien allerdings mit einer speziellen App oder Software bearbeiten, einem sogenannten RAW-Converter..

3. Die richtige Verschlusszeit

Im Pro-Modus deines Smartphones wirst du mit einer Vielzahl von Parametern konfrontiert. Ganz entscheidend ist hier die Verschlusszeit. Sie bestimmt, wie viele Effekte letztendlich auf dem Foto zu sehen sind. Mit einer sehr kurzen Verschlusszeit wirst du von dem Feuerwerk nur einzelne Punkte auf dem Bild sehen. Erst Belichtungszeiten im Bereich von einer Sekunde bis hin zu mehrere Sekunden bilden schöne Lichtspuren ab.

Allerdings gibt es auch hier eine sinnvolle Obergrenze: Zu lange Verschlusszeiten sorgen nämlich für ein mit Lichtspuren überfrachtetes Foto. Üblicherweise liefern Belichtungszeiten zwischen einer und acht Sekunden schöne Ergebnisse.

4. Niedrigste ISO-Empfindlichkeit

Der ISO-Wert bestimmt, wie empfindlich der Kamera-Sensor ausgelesen wird. Hier solltest du den niedrigsten Wert einstellt, den das Smartphone anbietet, üblicherweise ISO 50 oder ISO 100.

5. Manueller Fokus auf unendlich

Der nächste Aspekt betrifft den Fokus, den du bei den Pro-Modi ebenfalls manuell festlegen kannst. Setze diesen auf die Einstellung „unendlich“, oft auch durch einen Berg gekennzeichnet. So stellt du  sicher, dass die Kamera-App bei jedem Foto auf weit entfernte Motive scharfgestellt ist. Vergiss nur nicht, nach den Feuerwerk-Fotos diese Einstellung wieder rückgängig zu machen, denn sonst geraten beispielsweise Portraits allesamt unscharf.

6. Weißabgleich auf Tageslicht

Für den Weißabgleich würde ich ebenfalls eine manuelle Einstellung empfehlen, nämlich jene für Tageslicht beziehungsweise etwa 5000K bis 5500K, falls deine Kamera-App das Festlegen einer bestimmten Farbtemperatur erlaubt. Nachdem du (hoffentlich) im RAW fotografierst, kannst du den Weißabgleich aber hinterher auch problemlos noch anpassen.

Das richtige Timing entscheidet!

Ganz wichtig für gelungene Feuerwerk-Fotos ist schließlich noch das richtige Timing. Üblicherweise seht Ihr bei Großfeuerwerken immer die Kugelbomben etc. als leuchtende Spur in den Himmel steigen – dann dauert es noch etwa eine halbe Sekunde, bis der Effekt explodiert. Das wäre also genau der richtige Moment, das Foto auszulösen.

Das richtige Timing kannst du übrigens auch schonmal üben: Spiel auf deinem Computer oder Fernseher einfach ein Feuerwerk-Video ab und versuche, dieses abzufotografieren. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie sich gerade unterschiedliche Verschlusszeiten auf das fertige Bild auswirken. Um Spiegelungen zu vermeiden, solltest du den Raum weitestgehend abdunkeln.

Kein manueller Modus – was nun?

Das ist dir alles viel zu kompliziert? Oder der manuelle Modus erlaubt nur sehr kurze Verschlusszeiten erlaubt? Dann helfen Modi mit Namen wie „Lichtspuren“, „Langzeitbelichtung“ oder dergleichen weiter. Durchstöbere hier einfach mal die Kamera-App deines Smartphones, welche Optionen dir hier zur Verfügung stehen.

Skyline und Gebäude

Auch hier gelten die Einstellungen, die ich zur „Blauen Stunde“ nutze:

– Aufnahme. mit Stativ
– manueller Modus
– ISO 100, RAW-Format
– Weißabgleich automatisch oder „Schattig“
– manueller Fokus

Eine Skyline würde ich aber immer versuchen, zur blauen Stunde zu fotografieren. Das Foto wirkt einfach ansehnlicher.

skyline

Bei den anderen Motiven gelten ansonsten die gleichen Regeln, wie bei Motiven am Tag. Suche dir eine passende Location, schaue auf die Bildränder, suche dir einen Vordergrund oder wähle eine Spiegelung.

Sternenbahnen (Startrails)

Diese Art der Fotografie habe ich bislang NUR mit der Kamera gemacht. Mit dem Smartphone habe ich es noch nicht ausprobiert! Der Vollständigkeit halber möchte ich es aber erwähnen.

Was sind Startrails? Startrails (oder auch Sternenbahnen) sind nächtliche Bilder , auf denen die Sterne solange belichtet werden, dass die Erddrehung zu sehen ist. Lange genug belichtet erscheint auf dem Foto ein komplett geschlossener Kreis. Da es auch hier verschiedene Herangehensweisen gibt, möchte ich Dir meinen Weg beschreiben.

Startrails-Lichtspuren-sterne

Ich suche mir immer am Tage ein geeigneten Platz aus. Ich suche immer eine Stelle, an der ich ein Motiv im Vordergrund, ansonsten aber einen freien Blick auf den Himmel habe. Am Abend komme ich dann -ein wolkenfreier Himmel natürlich vorausgesetzt- mindestens eine halbe Stunde eher zu dieser Stelle, damit ich in Ruhe die Kamera/Stativ aufbauen und ein paar Probeaufnahmen (wegen des gewünschten Bildausschnitts) machen kann. Als Objektiv wähle ich ein Weitwinkel, denn ich möchte ja möglichst viel Umgebung auf dem Foto haben.

Die erste Aufnahme mache ich dann zur blauen Stunde. Dieses Bild wird nachher bei der Bildbearbeitung mein Grundbild !

Nach dieser Aufnahme habe ich erstmal wieder eine gute halbe Stunde Ruhe. Ist die Sonne nun komplett untergegangen, die blaue Stunde ist auch vorbei und die Dunkelheit hat auch vollständig Einzug gehalten, geht es an den zweiten Teil. Ich stelle meine Kamera so ein, das die Belichtungszeit die max. Dauer hat (bei mir 30 sek.). Dann starte ich mittels meines arretierbaren Fernauslösers die Kameraserie. Er nimmt nun solange 30-sek-Bilder auf, bis ich den Fernauslöser wieder abschalte. Das ganze mache ich so ca. 2 Stunden.

Bei dem Beispielfoto habe ich mich in den benachbarten Strandkorb gesetzt und mit meiner lieben Frau eine Flasche Wein geleert. Die Kamera verrichtete derweil ihre Arbeit. Am Ende hab ich dann ca. 240 Bilder. Diese werde ich dann später zu Hause bearbeiten.

Man kann das ganze mit der Freeware STARTRAILS bewerkstelligen. Da ich aber Photoshop zur Verfügung habe, und mich damit ganz gut auskenne, nutze ich es natürlich auch. Wer meinen Workflow hierzu wissen möchte, der möge mich gerne anschreiben !

LICHTMALEREIoder LIGHTPAINTING

Was ist „Lichtmalerei“ überhaupt. Ich glaube Wikipedia beschreibt das ganz gut:

Lichtmalerei ist eine fotografische Technik aus der Langzeitbelichtung, in welcher Fotografien in der Regel bei Dunkelheit oder in abgedunkelten Räumen durch die Bewegung einer (oder mehrerer) Lichtquellen (oder durch Bewegung der Kamera) gemacht werden.

Für Lichtmalereien befestigst du dein Smartphone auf einem Stativ, schnappst dir Gegenstände, die Licht erzeugen und schreibst oder malst in der Dunkelheit vor der Kamera herum. Dafür kannst du Taschenlampen ebenso gut benutzen wie Wunderkerzen oder das leuchtende Handy-Display eines anderen Geräts.

Es bedarf einiger Übung und mehreren Versuchen, bis man herausgefunden hat, in welchem Abstand zur Kamera man stehen muss und wie viel Platz man zum Schreiben eines Wortes hat. Sollte das Geschriebene im Anschluss spiegelverkehrt auf dem Display erscheinen – einfach mit einer Foto-App spiegeln.

Wer etwas tiefer in die Materie einsteigen möchte, der kann sich meine folgenden Infos zu „Lichtmalerei mit der Spiegelreflexkamera“ anschauen oder sich gleich in meinem Online-Kurs „Lichtmalerei – Die Basics“ einbuchen.

ghost

Das Bild „Ghost“ ist eine schon aufwändigere Inszenierung und ist mitten in der Nacht auf der Burg Vlotho entstanden. Zum Einsatz kam unser „Orb-Tool“, Glasfaserwedel, Lichtschläuche, ein Pixelstick und ein Totenschädel aus dem Mystik-Shop

Natürlich könnte ich einen ganzen Tag über dieses Thema referieren , aber ich möchte dir dennoch kurz anhand von Bildbeispielen einen Einblick in das Thema geben, in dem ich dir die Vorraussetzungen, die Ideen hinter den Bildern und natürlich den grundsätzlichen Kameraeinstellungen näher bringe. Doch eins nach dem anderen:

Grundsätzliches in der Lichtmalerei

Laut Wikipedia kann ich entweder Lichtquellen vor der Kamera oder die Kamera selbst bewegen. Ich beschränke mich auf ersteres ! Die Kamera steht bei meinen Kompositionenimmer auf einem Stativ (und wie wir bereits gelernt haben mit einem ausgeschalteten Bildstabilisator). Auch die „Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung“ schalte ich bei dieser Art der Fotografie generell aus, denn würde man diese Einstellung aktiviert lassen, so würde die Kamera zur Speicherung des Bildes genauso lange benötigen, wie ich belichtet habe; d.h. Belichtungszeit z.B. 30 Minuten, also auch Speicherzeit 30 Minuten = 1 Stunde „vergeudete Zeit“ !

Bevor ich ein Foto mache, steht bei mir immer erst die Bildidee. Die arbeite ich vorher aus und suche mir dann (am Tage) eine passende Location. Manchmal ist es allerdings auch umgekehrt.. ich finde während einer Fototour eine geile Location und überlege mir dann eine passende Bildidee.

Lichtmalerei

Steht diese Idee, suche ich aus meinem Fundus passende Lichtquellen zusammen. Als Lichtquellen kann alles, was leuchtet, dienen. Das sind herkömmlich oder spezielle Taschenlampen, es gehen aber auch Lichtschwerter aus dem Spielzeugladen, Leuchtstäbe aus dem 1-Euro-Shop oder selbst herkömmliche Fernbedienungen, die einen Infrarotseder haben… hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Inzwischen habe ich mir viele Lichtquellen selbst gebaut oder vorhandene modifiziert..

Ein weiterer wichtiger Punkt: Lichtmalerei ist ein „Teamsport“, geht also nur mindestens zu zweit ! Denn einer muß die Kamera bedienen und der andere führt die Lichtkomposition durch !

Da die Fotos mehr oder weniger in völliger Dunkelheit entstehen (es sei denn es muß Umgebungslicht wie vorhandene Laternen o.ä. mit eingebunden werden) sind wir meist im Herbst/Frühjahr unterwegs. Denn unsere Bildideen benötigen tw. 1-2 Stunden (oder mehr), bis wir die Ergebnisse als „zufriedenstellend“ bezeichnen können. Und in den Sommermonaten wird es erst um 11 Uhr abends dunkel.. also nicht viel Zeit, bis man morgens wieder arbeiten gehen muss. Aber kommen wir zu den Kameraeinstellungen.

Lichtmalerei

Kameraeinstellungen in der Lichtmalerei

Das die Kamera generell auf einem Stativ steht (welches im Dunkeln natürlich mit einer Lichtquelle kenntlich gemacht wird, damit keiner die Konstruktion aus Versehen umrennt), der Bildstabilisator und die Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtungen ausgeschaltet ist, hatte ich ja schon erwähnt.

Die Kamera steht generell im manuellen Modus (M). Die ISO-Einstellung steht auch hier meistens auf einem Wert von 100. Die Blende wähle ich wieder zwischen 8-16. Die Belichtungszeit steht aber dieses Mal auf „B“ (Bulb); d.h. der Verschluss bleibt solange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt wird. Daher ist hier ein Kabelfernauslöser mit arretierter Auslöse-Taste unabdingbar !

Den Fokus stelle ich ebenfalls auf Manuell, fokussiere aber vor der Aufnahme auf die Stelle, wo der Hauptakt der Lichtmalerei stattfindet. Dazu stelle ich mich an die Stelle, wo ich bei der Aufführung auch stehe und lasse mich mit einer Taschenlampe anleuchten, damit der Fotograf auf mich „scharf“ stellen kann.

Lichtmalerei

Nun kann es los gehen.

Der Fotograf hält z.B. eine schwarze Pappe, einen Objektivdeckel oder einen anderen lichtundurchlässigen Gegenstand vor die Objektivlinse, löst den Fernauslöser aus und arretiert diesen. Durch die Abdeckung kommt ja noch kein Licht auf den Sensor.

„Und AUF“, dieses Kommando gebe ich, sobald ich mit der Aufführung beginne. Dabei nimmt der Fotograf das Objekt vor dem Objektiv weg.

Bin ich mit meiner Aufführung fertig, so folgt das Kommando „Und ZU“; das Objektiv wird wieder verdunkelt, der Verschluss bleibt aber weiterhin geöffnet. So habe ich die Möglichkeit, die Lichtquelle zu wechseln und ein weiteres Element dem Foto hinzuzufügen. Die beiden Kommandos wechseln so lange ab, bis ich meine Komposition komplett fertig aufgeführt habe.

Das letzte Kommando heißt dann „Und SCHLUSS“. Dann kann der Fernauslöser „entriegelt“ werden und der Verschluss geht somit wieder zu. Das Foto ist im Kasten. So können auch mal Belichtungszeiten von mehreren Minuten bis zu 30 Minuten entstehen ! Auf dem Display erscheint nun die hoffentlich perfekte Lichtmalerei !

Lichtmalerei