Smartphone Fotografie – Modul 4

TIPPS

]In dieser Lektion möchte ich dir ein paar weiterführende Smartphone-Tipps zur Verfügung stellen, die über die reinen Einstellungen aus dem letzten Modul hinaus gehen bzw. diese ergänzen.

Möglichkeiten und Grenzen

Moderne Smartphones bieten zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Auch hier ist es wie bei einer “richtigen” Kamera: Wenn du nur im Automatik- modus fotografierst, wirst du nie das Potenzial voll ausschöpfen. Mach dich also als Erstes mit den Funktionen deines Smartphones vertraut.

Natürlich sind dem Smartphone auch Grenzen gesetzt. Wenn das Licht schlechter wird oder du an ein Motiv näher heranzoomen möchtest, dann wirst du feststellen, dass das nicht ohne Probleme funktioniert. In solchen Fällen ist das Smartphone meistens überfordert.

Aber wenn du alle Tipps aus dem Kurs beherzigst, werden auch deine Ergebnisse einzigartigen werden!

Viel Licht

Licht ist der beste Freund eines jeden Fotografen. Je mehr Licht, desto besser. Verlasse dich aber nicht auf die automatische Belichtungskorrektur. Diese solltest du ebenfalls ausstellen. Ist die Funktion deaktiviert, so kannst du die Belichtung (Helligkeit deines Bildes) direkt per Schieberegler auf dem Display anpassen.

Mache Portraits oder Selfies möglichst nicht in der Mittagszeit. Ansonsten kann es zu harten Schatten unter der Nase kommen, die dann oft unschön aussehen. Außerdem läßt dich die Sonne oft mit den Augen blinzeln, was ebenfalls nicht positiv wirkt. Probiere es mal aus!

Die Pflege

Dieser Tipp klingt zwar banal, aber nach meiner Erfahrung ist er häufig Ursache für unscharfe Fotos.

Die Linse deines Smartphones ist den ganzen Tag der Umwelt ausgesetzt, denn sie hat ja (wie bei normalen Kameras) keinen Objektiv- deckel, der sie schützen kann. So befinden sich schnell Feuchtigkeit, Handcreme oder Staub/ Fussel aus der Hosentasche auf der Linse. Reinige die Linse daher regelmäßig (am besten VOR jeder Nutzung). Nimm dazu am Besten ein Mikrofasertuch. Wenn das nicht zur Verfügung steht, geht auch mal das T-Shirt o.ä.

Vergiss nicht, dass deine Kamera meist mehrere Linsen auf Vorder- UND Rückseite besitzt!

Zweck der Aufnahme

Bevor du ein Foto machst, mach dir Gedanken, für welchen Zweck du das Foto machst. Denn je nach Zweck solltest du die Fotos im Hoch- oder Querformat aufnehmen.

Willst du die Fotos später deinen Freunden auf dem Laptop oder am Monitor zeigen? Oder brauchst du die Fotos für deine Homepage? Dann solltest du die Fotos gleich im Querformat anfertigen. Brauchst du die Fotos für Social Media wie Facebook, Instagram & Co.? Dann bietet sich eher ein Hochformat an (oder ein Quadrat, wenn dir dein Handy diese Funktion anbietet).

Zweck der Aufnahme

Das Selfie

Das Thema “Selfie” darf natürlich auch hier nicht fehlen. Von vielen Herstellern wird empfohlen, Selfies mit der Frontkamera zu schiessen. Das ist in den meisten Fällen auch sehr bequem.

Aber bedenke, das die Frontkamera in den meisten Fällen deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt, als die Rückkamera! Wenn du also gestochen scharfe Selfies machen möchtest, funktioniere einfach mit Hilfe eines Selfie-Sticks inkl. Bluetooth-Fernbedienung die Rückkamera zu einer Selfiekamera um! Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Auf Augenhöhe

Portraits von Personen oder Haustieren machst du am Besten immer auf “Augenhöhe”. Selbst wenn dein “Model” auf einem Hocker sitzt, solltest du dich hinknien. Dadurch bekommst du eine schöne Perspektive. Das Bild wirkt nicht überheblich oder erniedrigend.

Zoom oder nicht Zoom

Wenn ein Motiv etwas weiter von der Kamera entfernt ist, neigt man oft dazu die Zoomfunktion des Smartphones auszureizen. Dazu muß man aber 2 Arten unterscheiden: Digitalen und optischen Zoom. Welchen Zoom deine Kamera nutzen kann, kannst du in der Bedienungsanleitung nachschlagen.

Der optische Zoom ist der „gute“ Zoom, den man bedenkenlos nutzen kann, da er durch die Optik (die Linsen) realisiert wird und keinerlei Verluste in der Bildqualität zur Folge hat. Hat dein Handy aber nur „digitalen“ Zoom, so solltest du diesen eher nicht (oder nur sehr sparsam) nutzen. Dieser Zoom wird einfach nur „elektronisch“ erzeugt und kann einen erheblichen (negativen) Einfluß auf die Bild- qualität haben. In diesem Fall nutzt du besser den „Turnschuhzoom“ – d.h. geh einfach näher ran an dein Motiv 🙂

Zoom

Nie wieder verwackeln

Verwackelte Bilder sind das größte Ärgernis für jeden Fotografen, da sie jede Aufnahme zu nichte machen. Daher hier meine Tipps für dich:

– Halte das Smartphone mit beiden Händen fest

– Stelle das Handy auf einen festen Grund  (wenn möglich)

- Verwende ein Stativ (wenn vorhanden)

– betätige den Auslöser per Fernbedienung

Der letzte Tipp ist bereits Gold wert. Schon ein gewöhnliches Kabel-Headset, das über Tasten zur Regulierung der Lautstärke verfügt, kann dir hier helfen. Einfach anschließen, die Plus-Taste betätigen und schon wird ein verwacklungsfreies Foto gemacht. Alternativ dazu kann auch eine Bluetooth-Fernbedienung genutzt werden, wie sie bei vielen Selfie-Sticks mitgeliefert wird.

Der Bildaufbau

Bevor du ein Foto machst, solltest du dir im Klaren sein, dass du dein Bild bewußt gestalten kannst.

Schau dich einfach um, ob du als Hintergrund schöne Blumen, buntes Laub oder eine interessante Architektur nutzen kannst.

Kann ich wiederkehrende Linien finden, die ins Bild hineinführen? Gibt es Symetrien oder sich wiederholende Muster in der Nähe? Alle diese Dinge machen ein Bild interessanter und heben sich von den oft eher langweiligen Stockfotos ab.

Doch dem Thema “Bildgestaltung” widme ich in diesem Kurs ein eigenes Modul.

Bildaufbau

Die Bildbearbeitung

Um mit dem Smartphone geschossene Bilder zu bearbeiten, müssen sie nicht erst auf einen Computer transferiert werden. Die Bilder lassen sich direkt auf ihrem Handy bearbeiten – schnell und professionell.

Alles was du benötigst, ist eine App, wie z.B. Photoshop Express (kostenlos). Damit kannst du deine Bilder noch erheblich aufwerten, und einfach bzw. zeitnah in deinen Social-Media- Kanälen veröffentlichen. ich zum Thema „Bildbearbeitung“ gibt es noch ein eigenes Modul.

Speicherplatz und Zubehör

Hochwertige Fotos bieten dir hohe Bildqualität und Aufnahmen im RAW-Format an. Der Nachteil: Deine Fotos brauchen viel Speicherplatz. Sorge also immer für ausreichend Speicherplatz.

Dazu haben viele Smartphones einen freien Kartenslot, in dem du eine Micro-SD-Karte unterbringen kannst. Stelle im Menü ein, das Fotos auf dieser Karte abgespeichert werden. Ich nutze dazu eine 32-GB-Karte, die völlig ausreicht.

Schau dich auch nach Zubehör um, die dir das Leben leichter machen können (natürlich gibt es auch dazu ein separates Modul – aber das dachtest du dir schon, oder?):

– zusätzliche Aufstecklinsen für Zoom, Makro und Weitwinkel

– Powerbank für zusätzliche Stromversorgung