Smartphone Fotografie – Modul 6 – Lektion 1

Landschaftsfotografie

Die Landschaftsfotografie beschäftigt sich mit der Abbildung der bewohnten und unbewohnten Umwelt des Menschen. Fotos dieses Genre sollen damit klassischerweise die Umwelt naturgemäß wiedergeben, wobei es oft das Anliegen ist, die Schönheit einer Landschaft darzustellen (zum Beispiel einen Garten oder Park im Frühling, herbstlich gefärbte Wälder, goldene Felder, einen Wasserfall etc.). Ebenso können jedoch auch soziale Aspekte mit einfließen, wie beispielsweise durch eine Naturkatastrophe oder durch Krieg verwüstete Landstriche.

Die Landschaftsfotografie kann grundsätzlich auch von Menschen geschaffene Objekte enthalten (zum Beispiel Gebäude, Verkehrswege, Stromleitungen, Boote etc.), der Fokus liegt meist aber auf den landschaftlichen Aspekten.

Landschaften erhalten ihren besonderen Reiz vor allem dadurch, dass sie je nach Wetter, Tageszeit und Jahreszeit völlig verschieden erscheinen können. Eine großartige Landschaft kann bereits wenige Minuten später langweilig wirken und über die Jahreszeiten hinweg immer wieder ihr Gesicht ändern. Der geeignete Moment spielt somit oft eine große Rolle, und als Landschaftsfotograf sollte man auf Ausflügen und Reisen stets seine Kamera dabei haben. Nicht wenige, die einst eine atemberaubende Landschaft ablichten wollten, kamen zu einem anderen Zeitpunkt wieder und waren bitter enttäuscht als sie bemerkten, dass der gesamte Zauber vorbei war.

Landschaft

Meine Tipps für deine Landschaftsbilder:

  1. Nicht ohne Stativ
    Mit Stativ kannst du solange belichten, wie es nötig ist. Ein Stativ entschleunigt.
  2. Die Einstellungen
    Verlass dich nicht auf die Automatik, denn die Kamera weiß nicht, worauf du in deinem Bild wert legst. Nimm lieber den manuellen Modus, denn dort hast du Einfluß auf die wichtigsten Dinge. Die Einstellungen als Richtwerte sind ISO 100, Belichtungszeit so lange wie nötig, RAW-Format wenn möglich
  3. Bewölkter Himmel? Gut! Bei wolkenlosem Himmel gehe ich selten raus zum Fotografieren. Wenn deine Fotos dynamisch wirken sollen, brauchst du Wolken. Damit ist aber keine geschlossene Wolkendecke in einheitsgrau gemeint, sondern eher kleinere Wolkengruppen.
  4. Größenvergleich mit Menschen
    Was sich immer gut macht in der Landschaftsfotografie, ist ein Größenvergleich mit Menschen. Ein einsamer Wanderer auf einer Klippe hoch über dem Meer oder eine Person in einer Schlucht etwa verleiht deinem Foto das gewisse Etwas.Das Model muss nicht einmal jemand sein, den du kennst. Achte immer auf Personen in der Landschaft, die du für deine Zwecke auf deinem Foto nutzen kannst. Natürlich sollte man die Person nicht erkennen, wenn du diese nicht kennst oder um Erlaubnis gefragt hast.
  5. Bildbearbeitung ist ein Muß
    Meine Meinung zu diesem Thema kennst du ja. Gerade in der Landschaftsfotografie gehört sie dazu. Egal ob du nur den Horizont begradigst, Sensorflecken entfernst oder Vignetierungen und Verzerrungen beseitigst – dein Bild wird es dir danken.

Architekturfotografie

Eine Grundregel der Architekturfotografie lautet „Weniger ist mehr“. Laien neigen häufig dazu, ein Gebäude möglichst vollständig auf dem Photo abzubilden (Totale). Das endet oft auch damit, dass es nur gerade noch auf das Photo passt oder die Kamera nach oben gerichtet wurde, um es überhaupt darstellen zu können – das führt dann zu den bekannten stürzenden Linien. Insofern ist es in der Architekturphotographie oft sinnvoll, sich auf Ausschnitte eines Bauwerks zu konzentrieren, oft auch auf Details wie Balkone, Erker, Ornamente, Pfeiler, Dachgaupen etc. Bei modernen Gebäuden lassen sich zudem oft auch abstrakte oder halbabstrakte Fotos erzeugen.

detail Architektur

Für die Architekturfotografie und speziell bei Detailaufnahmen mußt du halt manchmal etwas näher an dein Motiv herangehen. Oder bei der Bildbearbeitung einen passenden Ausschnitt wählen.

Ansonsten gelten die bekannten Regeln, die ich dir bereits nahegelegt habe.

Stürzende Linien

Ein Phänomen, das vor allem in der Architekturfotografie auftritt, sind stürzende Linien. Diese treten auf, sobald die Kamera bei Aufnehmen eines Gebäudes (auch nur leicht) schräg nach oben gerichtet wird. Wenn ein Gebäude nicht vollständig auf das Photo passt und die örtlichen Verhältnisse ein weiteres Zurückgehen nicht ermöglichen, bleibt scheinbar gar nichts anderes übrig, als die Kamera nach oben zu richten, um das Gebäude abbilden zu können.

Der Vorteil ist, dass das Gebäude dann vollständig auf das Bild passt, egal wie hoch es auch sein mag. Der Nachteil ist allerdings, dass die Linien „aufeinander zustürzen“, das heißt scheinbar in der Unendlichkeit sich in einem Punkt vereinen (obwohl sie parallel verlaufen). Das Gebäude auf dem Foto wirkt dann, als ob es nach hinten umkippt.

stürzende Linien

Manchmal wirkt dieser Effekt ganz gut im Bild. Wenn er allerdings störend wirkt, kannst du diesen Effekt mit deinem Bildbearbeitungsprogramme korrigieren (insofern das Bild bzw. der Platz auf dem Foto es hergibt).

Makrofotografie

Auch bei Blumen mußt du ziemlich nah ran gehen um sogenannte Makros zu machen. Evt. hat deine Kamera ja auch einen Makro-Modus? Dann hast du es noch einfacher! Zum Fotografieren bietet sich bewölktes Wetter eher an, als hartes Sonnenlicht – er könnte sonst zu unschönen Schatten zwischen den einzelnen Blumen führen.

Der Reiz der Makrophotografie liegt einerseits darin, Dinge zu fotografhieren, die man mit bloßem Auge kaum erkennt und die uns im Alltag sonst weitgehend verborgen bleiben, und andererseits kleine Dinge wie Blumen, Grashalme, Insekten oder Pilze aus einer ungewohnten Perspektive sehr interessant anzuschauen sind. Normalerweise sehen wir auf diese Dinge steil herab, in der Makrophotographie bemüht man sich hingegen oft, sie aus der Zentralperspektive oder gar Froschperspektive zu photographieren, eben einem Winkel, aus denen man die Dinge sonst nicht sieht und der sie damit auch größer erscheinen lässt.

Die Makrofotografie ist besonders gefährdet für Verwacklung, insbesondere da Blumen im Wind wehen können und Insekten oft nicht vollständig ruhig sind; auch bewirken kleinste Wackler bereits eine große Änderung des Bildausschnitts. Ein Stativ hilft zumindest, dass man selbst nicht die Kamera verreißt, zudem sind kurze Verschlusszeiten angebracht, falls sich das Motiv oder die Kamera bewegen.

blumenfotografie

Tierfotografie

Tiere sind schwer aufzunehmen, wenn sie sich bewegen. Doch gerade diese Bewegung macht die Fotos so lebendig und spannend. Wenn du es richtig machst, dann macht Tierfotografie richtig viel Spaß. Hier meine Quick-Tipps:

– Egal, ob du dein Haustier oder den Hund eines Bekannten fotografierst, achte darauf, dass du das ganze Tier ablichtest

– Lege den Fokus – ähnlich wie bei Portraitfotografie – immer auf die Augen und fotografiere das Tier immer auf Augenhöhe (geh also ruhig in die Hocke).

– Bei der Tierfotografie mußt du immer darauf gefasst sein, dass du auch unerwartete Momente festhalten musst.

– Verwende beim Fotografieren die Serienbildfunktion

– Versuche Aktivitäten oder Emotionen einzufangen

Leckerli

Sportfotografie

Das wichtigste bei der Sportfotografie ist, dass du eine kurze Belichtungszeit hast (kleiner/gleich 1/500 sek.), damit der Moment, wo das Pferd springt oder der Fußballer schießt, scharf abgelichtet wird. Wenn es zu dunkel ist, erhöhst einfach die ISO-Zahl (auf Bildrauschen achten).

Dabei verfolgst du am besten mit deiner Kamera das Pferd oder den Sportler und drückst im richtigen Moment ab. Es empfiehlt sich, dabei die Reihenaufnahme einzuschalten, sodass du eine Serie von Bildern machst. Denn dann ist die Chance, dass eines von den Fotos genau den richtigen Moment getroffen hat, viel höher, als wenn du nur eines geschossen hast. Oft ist es sogar besser, viele Fotos zu machen. Denn – auch wenn auf den ersten Blick alle gleich aussehen – achtest du genauer darauf, siehst du vielleicht, dass der eine Gesichtsausdruck doch etwas schöner ist, als der andere! Am besten probierst du es beim nächsten Sportereignis selbst einmal aus.

sportfotografie

Produktfotos

Der Hintergrund

Produktbilder sollten auf jeden Fall vor einem einfarbigen Hintergrund fotografiert werden. Manche Shops (wie z.B. Amazon) schreiben hier einen weißen Hintergrund vor. Ansonsten würde ich einen grauen Hintergrund empfehlen. Dieser lässt sich leicht mit einer Pappe aus dem Bastelgeschäft herstellen.

Der Hintergrund sollte außerdem so groß genug sein, dass alle wichtigen Teile mit einbezogen werden und das gesamte Motiv einen Hintergrund hat. Für kleinere Produkte sind sogenannte „Lichtzelte“ bzw. „Fotozelte“ eine gute Lösung um ganz leicht für diffuses, gleichmäßiges Licht auf dem Produkt und für einen einheitlichen Hintergrund zu sorgen.

Beleuchte ordentlich und achte auf Details am Produkt

Achte darauf, dass das Bild sollte möglichst korrekt belichtet ist. Das Produkt sollte ebenso gut erkennbar und scharf abgebildet sein.

Bei der Beleuchtung ist es am einfachsten auf Tageslicht zurück zu greifen. Die einfachste Variante kann das nutzen des Sonnenlichts sein, das in Ihren Raum fällt. Bei hartem Sonnenlicht, kann das geschlossene Fenster in Kombination mit einem leichten Vorhang für diffuses Licht sorgen.

Eine weitere Beleuchtungsmöglichkeit für die Produktfotografiekönnen auch Tageslichtlamoen oder Blitzgeräte sein. Aber auf diese Art möchte ich hier nicht eingehen. Diese Infos findest du dann im Detail im „Business-Paket“.

Die Einstellungen am Smartphone für perfekte Produktbilder

Auch hier eignet sich meistens ein kleines Stativ und ein Fernauslöser, um das Bild nicht zu verwackeln. ISO bleibt bei einem Wert von 100 und die Belichtung regelst du über die App (auf dem Display). Aber das hatte ich dir an anderer Stelle ja bereits erklärt.

Flat-Lay

Was sind eigentlich Flat-Lays?

Wie der Name (flach hinlegen) schon verrät, ist ein Flatlay ein Bild, auf dem die Gegenstände flach auf eine Fläche gelegt werden. Die Gegenstände werden bewusst angeordnet und dann von oben herab fotografiert.

Dabei werden manchmal die Gegenstände perfekt angeordnet und ausgerichtet, manchmal soll es eher willkürlich aussehen. Flaytlays kennt man vor allem vom Social-Media-Kanal „Instagram“.

Durch die Smartphone-Footgrafie werden Food, Schmuck, Deko und andere stylische Dinge gern in einer außergewöhnlichen Perspektive fotografiert, um mehr Aufmerksamkeit beim Betrachter zu erzielen. Je spannender die Materialien, je raffinierter das Flatlay gelegt und umso perfekter es ausgeleuchtet wird, desto mehr Chance hat es, geteilt zu werden. Es wirkt zwar meistens wie zufällig und spontan fotografiert, ist es aber keineswegs. Gerade Blogger legen sich immer wieder ziemlich ins Zeug, um ihre Beiträge mit ansprechenden Flatlays zu schmücken.

Was ist zu beachten?

Je kleinteiliger das Flatlay ist und je mehr Gegenstände verwendet werden, desto ruhiger sollte der Hintergrund sein. Schön ist es auch, wenn man in einem bestimmten Farbraum bleibt. Zur Zeit angesagt sind dunkle Grüntöne, die lassen sich super mit Accessoires in Kupfer oder Rosé kombinieren. Je mehr Farben, desto anstrengender wird es für das Auge.

Ganz wichtig: Es sollte ein Hauptelement erkennbar sein, oder ein Thema. Entscheidet man sich für ein Hauptelement, sollte dies so gelegt werden, dass es dem Betrachter sofort ins Auge fällt. Auch außergewöhnliche Dinge, die eigentlich überhaupt nicht zusammen gehören, sind eine gute Kombi. Aber Vorsicht, dazu gehört viel Fingerspitzengefühl. Wenn man nicht so viel Übung hat, dann lieber das Flatlay mit ähnlichen Objekten, Stilen und Materialien gestalten.

Generell ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, Dinge immer wieder umzuordnen, neu zu arrangieren, zwischen drin immer mal wieder Probefotos machen.

 

Wie fotografiere ich Flatlays am Besten?

Immer von oben, am besten das Ensemble liegt in Hüft- oder Kniehöhe oder auch auf dem Boden. Um Schatten zu vermeiden, eignen sich Styroporplatten aus dem Baumarkt, die Seitenlicht abschirmen. Nicht blitzen, eher mit indirektem Licht arbeiten. Hier kommen zum Beispiel Taschenlampen zum Einsatz.

Dann unbedingt das Smartphone ganz gerade halten, etwas Platz außenrum lassen. Denn zuschneiden kann man es hinterher immer noch. Darauf achten, dass alle vier Seiten die gleichen Abstände zum Bildrand haben.

Welche Untergründe eignen sich?

Am besten sucht man sich einen harmonischen Untergrund. Das können Bastelpappen oder auch Tischdecken sein. Wenn du es etwas Arbeitsintensiver magst, dann besorge dir ein paar Musterbretter (z.B. Laminat) aus dem Baumarkt. Die schneidest du dir als Quadrat zurecht. So hast du immer verschiedene Holzarten für deine Flatlays zur Verfügung.