Smartphone Fotografie – Modul 2 – Lektion 4

Die ISO-Zahl

Die ISO-Zahl ist die Angabe der Lichtempfindlichkeit des Sensors. Der Standardwert ist hier ISO 100. Bei höheren Werten kannst du zwar auch noch bei ungünstigeren Lichtverhältnissen fotografieren, es kann aber dann zu unschönem „Bildrauschen“ kommen. Dein Foto sieht dann aus, als wäre es mit einer Körnung versehen. Das passiert mein manchen Smartphone-Modellen früher, bei manchen später.

nebenwirkung iso

Der Test

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ein Einsteiger-Smartphone mit einem Mittelklasse-Smartphone und einer Digitalkamera zu vergleichen. Zugegeben: Es ist ein etwas unfairer Vergleich, obwohl alle Bedingungen nahezu gleich waren (Montage auf Stativ etc.).

Ich habe eine Farbpalette abfotografiert und die Ergebnisse bei ISO 100, ISO 400, ISO 800 und ISO 1600 gemessen. Die Einstellung der Megapixel wurde auf 4 Megapixel festgelegt, damit auch alle Geräte. die gleichen Voraussetzungen hatten.

ISO 100 ist immer eine gute Wahl

Ein Smartphone, das selbst bei ISO 100 schlechte Bilder macht, ist keinen Cent wert!  ISO 100 ist die Mindesteinstellung. Hierbei sollten (und machen) alle 3 Typen eine gute Figur machen. Die Schärfe unterscheidet sich ein wenig, lässt sich aber verschmerzen.

ISO 400 – Hier trennt sich schon die Spreu vom Weizen

Diese Einstellung führt zu einem sichtlich verwaschenem Bild beim Einsteiger-Modell, das Mittelklasse-Modell ist schärfer, rauscht aber dafür auch mehr. Spiegelreflexkamera fühlt sich bei ISO 400 immer noch wohl.

ISO 800 – Bei Smartphones nur im Notfall einsetzbar

Deutlich verblasst und mit großem Anteil an Bildrauschen zeigt sich das Testfoto des Einsteiger-Modells. Die Schärfe nimmt leicht zu, was aber wohl per Software realisiert wird. Ein ähnliches Szenario zeigt sich auch beim Mittelklass-Modell. Besonders in den dunklen Bereichen gibt es viele bunte Pixel. Der Spiegelreflexkamera macht ISO 800 hingegen kaum etwas aus, hier wird der Qualitätsvorteil bei schlechtem Licht deutlich sichtbar.

ISO 1600 – Rätselraten bei den Motiven

Wir raten dringend jedem ab, bei Smartphones auf einen ISO-Wert von 1600 zu gehen. Das Testfoto des Einsteiger-Modells sieht aus, als würde es Konfetti regnen. Abermals wurde von der Software stark nachgeschärft, trotzdem bleibt das Foto fast unbrauchbar. Die Mittelklasse kann sich bei ISO 1600 noch recht wacker behaupten, dennoch sieht man beim schwarzen Hintergrund nur noch grauen Matsch und bunte Bildpunkte. Bei der Spiegelreflexkamera lässt die Schärfe bei ISO 1600 etwas nach, das Bildrauschen ist aber kaum merkbar gestiegen.

Fazit des ISO-Test

Bei Einsteiger-Smartphones empfehlen wir, bis maximal ISO 400 zu gehen. Bei einer höheren Lichtempfindlichkeit verblassen die Fotos und produzieren starkes Farbrauschen. Bei Highend-Smartphones kann ruhig noch ISO 800 gewählt werden, mehr sollte es aber wirklich nicht sein.

Lass dich also nicht davon blenden, wenn ein Smartphone-Hersteller mit ISO-Werten von 3200 wirbt. Brauchbar ist solch eine Stufe bei einem Mobilgerät derzeit definitiv nicht.

Auch zu diesem Thema gibt es ein Video aus dem Grundkurs Fotografie, in dem ich den Aspekt aus Sicht einer Digitalkamera nochmal beleuchte:

ISO-Werte

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