Smartphone Fotografie – Modul 8 – Lektion 2

programmuebersicht

Übersicht über die Bildbearbeitungsprogramme

Bereits von Hause aus bieten die verschiedenen Betriebssystemhersteller iOS und Android diverse Korrekturmöglichkeiten wie „Helligkeit erhöhen“ oder „Kontrast anpassen“. Bei Apple heißt die App „Fotos“ und bei Android „Google Fotos“.

Wenn du aber etwas mehr nachbearbeiten möchtest, kommst du um ein paar zusätzliche Apps nicht herum. Da der Markt hier sehr umfangreich und unübersichtlich ist, möchte ich ein paar Empfehlungen aus meiner persönlichen Erfahrung mit dir teilen.

Lightroom App (Adobe) – kostenlose Basisversion

Lightroom Mobile ist die App Version von Adobes starker Bildbearbeitungssoftware und bietet ein Reihe professioneller Funktionen, die die Herzen ambitionierter Handy-Fotografen höherschlagen lassen dürften. Das Tool fotografiert JPG, HDR (auf Basis von drei Einzelbildern) und RAW in höchster Qualität und produziert erstklassige DNG- und DNG-HDR-Dateien. Letztere benötigen allerdings Nachbearbeitung. Laut Adobe verwendet Lightroom Mobile bei der HDR-Erzeugung dieselben Berechnungen, wie Lightroom oder das Photoshop-RAW-Modul am PC. Die Technik stellt hohe Anforderungen an die Prozessorleistung, daher muss Ihr Gerät entsprechend leistungsfähig sein.

Sowohl für iOS als auch für Android ist diese kostenlose App verfügbar. Du kannst auch deine Bilder automatisch in deine Desktopversion transferieren lassen (falls vorhanden).

Die App erlaubt das Bearbeiten von Bildern mittels Farbverbesserungen, Objektentfernung und vielen weiteren praktischen Werkzeugen. Alle Korrektur-Features, die du vielleicht schon vom PC kennst, kannst du auch in der App nutzen. Wenn du keine Desktopversion besitzt, wirst du trotzdem die Vielfalt und die Einfachheit dieser App lieben.

Nachteil:
Die Basisversion hat einen etwas geringeren Funktionsumfang. Die Premiumversion kostet 4,99 Euro im Monat! Außerdem ist die Nutzung der App nur mit vorheriger Registrierung über Facebook, Google, Sign in with Apple oder einem Adobe-Konto möglich.

lightroom

Photoshop-Express (Adobe)

Photoshop Express ist kostenlos für Android und iOS verfügbar. Die App bietet eine große Auswahl an Preset-Filtern und Werkzeugen – und wirkt wie eine abgespeckte Version der professionellen Bildbearbeitungs-Software auf dem PC. Die Tools arbeiten sehr akkurat und sorgen für hervorragende Ergebnisse – falls das Originalfoto gut genug ist. Besonders gelungen ist diedie „Collage“-Funktion und die vielen Möglichkeiten zur Texteingabe. Mit mehr als 50 Millionen Downloads allein im Google Playstore zählt „Photoshop Express“ zu den beliebtesten Foto-Apps weltweit.

Nachteil:
Um die App nutzen zu können, mußt du ein Adobe-Nutzeraccount anlegen. Ich als Adobe-Abo-Nutzer habe mir für diese App einen zusätzlichen Account angelegt, der einfach zu erstellen ist und meines Erachtens keine Nachteile bringt. Auch das RAW-Format wird bislang noch nicht unterstützt.

Photoshop

Snapseed

Diese App kommt aus dem Hause Google, ist aber dennoch für iOS und Android verfügbar. Snapseed ist eine der besten Bildbearbeitungs-Apps für Android, iPhone und iPad, was nicht zuletzt an den vielen praktischen Funktionen und der intuitiven Benutzeroberfläche liegt.

Das Gratis-Tool bietet nicht nur grundlegende Bearbeitungsfunktionen wie Helligkeit, Sättigung oder Kontrast, sondern auch eine Vielzahl ansprechender Effekte, Rahmen und Schärfeoptionen, die sich für noch individuellere Ergebnisse detailliert anpassen lassen. Zudem kommt Snapseed als eine von wenigen Bildbearbeitungs-Apps auch mit RAW-Dateien klar. Ebenfalls ist eine „Glamour“-Option verfügbar, die deine Portraitfotos in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Nachteil:
Die Aktualisierung der Version, damit sie auch auf neuen Betriebssystemen läuft, ist eher etwas schleppend. Eine Ebenenbearbeitung fehlt genauso wie die Freistellfunktion.

snapseed

ProKamera

ProKamera ist schon lange am Markt und ist eine der bestbewertesten Apps im Store (nur iOS). Der Umfang ist enorm und man kann schon alle erdenklichen Bearbeitungen vornehmen. Allerdings ist die App NICHT kostenlos. Trotzdem solltest du dir den Funktionsumfang im Store einmal anschauen.

Nachteil:
Es gibt keine Android-Version. Die Basisversion kostet ca. 9 Euro. Die Premiumerweiterung schlägt mit ca. 6,50 im Jahr zu Buche.

FaceTune 2

Fotoaufnahmen lassen sich recht einfach nachbearbeiten. Gerade im Bereich Portraits läßt sich die Haut glätten, die Zähne aufhellen, Haare färben, Objekte entfernen, Licht verändern, Farbtemperatur und Sättigung anpassen und vieles mehr. Durch einen direkten Vorher-/Nachher-Vergleich kann man die Unterschiede direkt sehen. So lassen sich retuschierte Fotos schnell zu den div. sozialen Medien hochladen.

Nachteil:
Abo für Nutzung aller Funktionen erforderlich und teuer: 36,99 Euro pro Jahr oder 8,99 Euro bei monatlicher Zahlung bzw. 74,99 Euro für Einmalkauf mit lebenslangem Zugriff; Die Testphase ist  mit lediglich 3 Gratis-Tagen sehr kurz.

FaceTune2

VSCO

Die kompakte VSCO App eignet sich ausgezeichnet zur schnellen und hochwertigen Bildbearbeitung. Dazu bringt das Tool neben einer Reihe von Werkzeugen auch eine großen Anzahl an Filtern mit und erfreut sich aus diesem Grund vor allem bei Hobbyfotografen und Instagram-Nutzern größter Beliebtheit.

Um Bilder mit VSCO zu bearbeiten, kannst du diese entweder direkt über die Smartphone-Kamera aufnehmen oder bestehende Aufnahmen aus dem Speicher hochladen.

Die bearbeiten Aufnahmen können wahlweise in der App oder in einem zentralen Smartphone-Ordner gespeichert werden. Darüber hinaus hast du auch die Möglichkeit, Deine Fotos auf Facebook, Instagram und Co. oder im VSCO-Netzwerk zu teilen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Apps kommt VSCO auch in der kostenlosen Version gänzlich ohne Werbung aus.

Noch mehr Möglichkeiten und Funktionen bietet die gebührenpflichtige Premium-Version VSCO X. Dazu zählen unter anderem ein verbessertes Rahmentool, monatliche App-Ergänzungen und verschiedene Film X-Voreinstellungen. Mit einem Preis von 19,99 USD im Jahr ist die App sogar recht erschwinglich.

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Pixlr

Pixlr ist die App-Version des gleichnamigen Online-Editors, die zwar recht übersichtlich aufgebaut, dabei gleichzeitig aber auch sehr vielfältig ist. Das Tool bietet zahlreiche Filter, Bearbeitungswerkzeuge und mehr als 600 Effekte, die sich kinderleicht über das intuitive Interface verwenden lassen. Sogar Collagen können damit im Handumdrehen erstellt werden.

Der Menüaufbau ist gewollt einfach gehalten, dadurch finden sich auch Pixlr-Einsteiger schnell zurecht. Aus diesem Grund eignet sich Pixlr vor allem für Nutzer, die vorher noch nie mit einer Bildbearbeitungs-App gearbeitet haben, aber trotzdem möglichst viele Funktionen zur Auswahl haben möchten.

Die Pixlr Bildbearbeitungs-App kann überwiegend kostenlos genutzt werden, die zusätzlichen Rahmen oder Schriftarten kosten allerdings extra und können einzeln oder im Paket erworben werden. Zudem ist die App leider nicht werbefrei.

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MEINE WAHL

Da ich sehr viele Bilder bearbeite und auch auf dem PC ein Abo mit Lightroom und Photoshop nutze, ist mir die Wahl nicht schwer gefallen. Auch auf dem Smartphone nutze ich die App „Photoshop Express“, da ich mich mit den Funktionen schon recht gut auskenne und meine Fotos hpts. dem Making of“ dienen oder für die sozialen Medien gedacht sind..

Mit dem Nachteil, auf dem Handy keine RAW-Dateien nutzen zu können, kann ich leben.

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